Bares aus fremden Geldautomaten: Bessere Information für die Kunden

Wer Geld an fremden Automaten abhebt, zahlt je nach Institut happige Gebühren.

Die genaue Höhe konnten Verbraucher bislang nur dem Preisverzeichnis ihrer Bank entnehmen, das natürlich niemand dabei hat, wenn er unterwegs Geld bei einer anderen Bank abhebt. Auf Druck der Öffentlichkeit und des Verbraucherschutzministeriums in Berlin wollen Banken und Sparkassen nun ab 15. Januar den exakten Betrag auf dem Bildschirm angeben. Wer bis dahin technisch noch nicht so weit ist, wird stattdessen einen Aufkleber am Automaten anbringen. So kann der Kunde vor dem Abheben entscheiden, ob er das Entgelt akzeptiert oder den Automaten eines günstigeren Instituts nutzt. Wirklich wählen können die Kunden aber nur in den Städten. Dort bieten sich ausreichend Alternativen. In den ländlichen Regionen dagegen stehen deutlich weniger Automaten.

Wie viel fremde Kunden zahlen müssen, kann jedes Institut selbst festlegen. Die von den Verbraucherzentralen geforderte generelle Begrenzung gibt es nicht; allerdings steht die Höhe der Entgelte weiterhin unter der Beobachtung des Kartellamts. Klar ist: Wer fremd abhebt, darf nicht zusätzlich mit einem Entgelt seiner Hausbank belastet werden.

Die Privatbanken im Bundesverband Deutscher Banken haben sich entschieden, von Fremdkunden maximal 1,95 Euro pro Abhebung zu verlangen. Haben Banken des Verbands untereinander vereinbart, bei Kunden des jeweils anderen Instituts auf eine Gebühr fürs Fremdabheben zu verzichten, soll es auch künftig dabei bleiben.

Sparkassen und Volksbanken lehnen es ab, sich auf ein einheitliches maximales Entgelt festzulegen. Jede Sparkasse und jede Volksbank entscheidet selbst, wie viel fremde Kunden zahlen müssen. Es ist nicht einmal auszuschließen, dass ein Institut unterschiedliche Gebühren je nach Standort seiner Automaten verlangt.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, die Geldautomaten teurer Institute nach Möglichkeit zu meiden und die Verbraucherzentrale sowie das Kartellamt zu informieren, wenn ungewöhnlich hohe Entgelte verlangt werden. Denn nur den Druck der Kartellwächter und der Öffentlichkeit scheinen die Banken und Sparkassen ernst zu nehmen.

(Quelle: http://www.vzth.de/UNIQ131403645003113/link830791A.html)

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