EHEC: Verzehrsempfehlung vom 21. Juli 2011 zu rohen Sprossen und Keimlingen

Die Ermittlungsergebnisse der zuständigen Bundesbehörden ergaben keine Hinweise, dass andere Samen als Bockshornkleesamen aus Ägypten mit den EHEC-Infektionen im Juni/Juli 2011 in Zusammenhang standen.

Daher konkretisierten das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Robert Koch-Institut (RKI) ihre Verzehrsempfehlung zu rohen Sprossen und Keimlingen in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 21. Juli 2011: EHEC: BfR, BVL und RKI konkretisieren Verzehrsempfehlung zu rohen Sprossen und Keimlingen: Gemeinsame Pressemitteilung von BfR, BVL und RKI vom 21.07.2011

Demnach gab es nach Vorlage weiterer Informationen aus den Bundesländern keinen Grund mehr für die Empfehlung, zum Schutz vor Infektionen mit EHEC O104:H4 Sprossen und Keimlinge generell nicht roh zu verzehren.

Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen sowie Sprossen und Keimlinge, die aus diesen Samen gezogen wurden, sollten aber weiterhin nicht roh verzehrt werden. Personen mit geschwächter Immunabwehr sollten laut BfR auf den Verzehr von rohen Sprossen und Keimlingen vorsichtshalber verzichten. Allen anderen Personen rät das BfR, diese Lebensmittel vor dem Verzehr zur Verringerung der Keimbelastung gründlich zu waschen und möglichst schnell zu verbrauchen.
Stellungnahme des BfR zu Bockshornklee

Auf der Grundlage einer am 30. Juni 2011 vom Bundesinstitut für Risikobewertung erstellten Risikobewertung, in der die Risikobewertung der europäischen Behörden EFSA und ECDC aufgegriffen wird, hatten sich die Bundesländer auf einheitliche Maßnahmen der Lebensmittelüberwachung geeinigt. Die Maßnahmen der zuständigen Länderbehörden sehen vor, dass ein Verkehrsverbot für die ermittelten Lieferungen ägyptischen Bockshornklees einschließlich entsprechender Samenmischungen ausgesprochen wird. Samen von Bockshornklee mit hoher Wahrscheinlichkeit für EHEC O104:H4 Ausbruch verantwortlich (Stellungnahme des BfR vom 30. Juni 2011)
EU-Forschungsprogramm zur Bekämpfung von EHEC-Erregern

Die Europäische Kommission hat beschlossen, weitere 12 Mio. Euro aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm für Untersuchungen zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie z.B. E.-coli-Bakterien bereitzustellen. Im Herbst 2011 wird das grenzüberschreitende Konsortium ANTIGONE (ANTIcipating the Global Onset of Novel Epidemics – Früherkennung des globalen Auftretens neuartiger Epidemien) seine Arbeit aufnehmen. Der wissenschaftlichen Erforschung des neuen EHEC-Erregers ist dabei ein Budget von 2,1 Mio. EUR gewidmet.

Innerhalb des Projekts sollen die Faktoren erforscht werden, die es Viren und Bakterien ermöglichen, die Speziesbarriere zu überwinden und so von Tieren auf Menschen überzugehen. Außerdem sollen Forscher Möglichkeiten der Tilgung von Krankheiten ermitteln und Erkenntnisse aus früheren Epidemien ziehen, die bei der künftigen Abwehr von Gefahren hilfreich sein könnten.

(Quelle: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/SichereLebensmittel/Hygiene/ehec/EHEC_InformationenBfR_RKI_BMG.html)

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