Gesundheitsinformationen aus dem Internet

Ärztlicher Rat ist damit nicht zu ersetzen.

Auch bei Informationen zu Gesundheitsthemen wird das Internet immer mehr zur beliebten Fundgrube für Ratsuchende. In Diskussions- und Informationsforen wollen sich die Verbraucher über Preise, Produkte oder auch Therapien und Meinungen zu bestimmten Krankheiten informieren.

Wichtig zu wissen ist, von wem die Information stammt. Handelt es sich um einen kommerziellen Anbieter wie z.B. eine Arztpraxis oder ein Pharmaunternehmen, sollte dies erkennbar sein. Ein Augenmerk wäre darauf zu richten, welche Ziele vom Anbieter verfolgt werden. Im Impressum sind der Name, die vollständige Adresse und eine Kontaktmöglichkeit per Telefon oder per E-Mail anzugeben. „Vorsicht ist geboten, wenn nur eine Postfachadresse und als einzige Kontaktmöglichkeit eine gebührenpflichtige 0900-Nummer angegeben sind“, informiert Marion Schmidt, Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.
Eine saubere Trennung zwischen Informationen und Werbung ist unerlässlich. Nützlich kann es auch sein, wenn man sich das vom Anbieter verfolgte Ziel vor Augen führt. So sind Informationen einer Pharmafirma, die zu einer bestimmten Krankheit ein ganz bestimmtes Medikament empfiehlt, wohl nicht zufällig.

Eine bedeutende Rolle spielt auch der Datenschutz. Sind vertragliche Beziehungen vorgesehen, dürfen personenbezogene Daten ohne Einwilligung des Kunden nur soweit erhoben, verarbeitet und genutzt werden, wie es für den Vertragsschluss unbedingt erforderlich ist. Der Verbraucher ist vor der Datenerhebung über Art, Umfang, Ort und Zweck der Erhebung und Verwendung der Daten und über die Widerrufsmöglichkeit einer Einwilligung aufzuklären. Jeder sollte sich genau überlegen, wie viel er von sich preisgibt.
Der für die Internet-Information fachlich Verantwortliche hat nicht nur darauf hinzuweisen, sondern auch auf die Qualifikation des Autors. „Je spezieller die Information ist, desto kritischer sollte der Verbraucher nach dem Autor oder dem fachlich Verantwortlichen suchen. Je transparenter die Autorenschaft dargestellt wird, desto sicherer kann man sich im Umgang mit der Information fühlen“, so Schmidt.

Von Belang ist, dass der Inhalt der Information nachvollziehbar ist. Ratsam ist es, sich bei mindestens zwei verschiedenen Informationsanbietern sachkundig zu machen. Wichtig ist auch, dass nicht nur die Vorteile einer Therapie oder eines Produktes herausgestellt werden, sondern auch Risiken und andere Behandlungsmethoden erläutert werden.
Alarmglocken sollten läuten bei den Formulierungen „Absolut nebenwirkungsfrei“, „100%ige Wirkungsgarantie“ oder auch „nur kurze Zeit verfügbar“. Bei solchen Texten handelt es sich in der Regel um Werbung. Eine große Rolle spielen ebenfalls die Aktualität und Transparenz der Informationen.

„Keinesfalls kann aber eine Gesundheitsinformation aus dem Internet eine Arzt-Patientenbeziehung ersetzen“, sagt Schmidt. Die individuelle gesundheitliche Verfassung kann erst im persönlichen Kontakt mit dem Arzt umfassend beurteilt und für die Behandlung verwertet werden.

Auf der Homepage der Verbraucherzentrale Sachsen, www.verbraucherzentrale-sachsen.de ist unter Gesundheit und Pflege, Medikamente, Gesundheitsforen eine Checkliste zu Gesundheitsinformationen zu finden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.(Stand:22.08.2011)

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/UNIQ131402280219000/link920881A.html)

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