Was tun bei Cyber-Mobbing?

Ein Viertel der Schüler, die sich viel in einem sozialen Netzwerk bewegen, hat schon einmal erlebt, dass jemand in einem Online-Netzwerk gemobbt wurde.

Mobbing unter Schülern ist nicht neu und auch Cyber-Mobbing ist ein schwerer Angriff auf die eigene Person. Da Angreifer im Internet leichter anonym bleiben können, ist beim Cyber-Mobbing die Hemmschwelle herab gesetzt. Zudem hören die Beleidigungen im Internet auch nach Ende der Schule nicht auf: Beleidigende Texte und Bilder können jederzeit von jedem eingesehen werden.
Was man gegen Cyber-Mobbing tun kann
Kontaktmöglichkeiten des Angreifers erschweren

Bei den meisten sozialen Netzwerken und anderen Internet-Angeboten kann man Personen vom Kontakt sperren, so dass Nachrichten dieser Person gar nicht mehr durchgestellt werden. Bei klicksafe (www.klicksafe.de) kann man nachlesen, wie dies bei bestimmten Anbietern konkret funktioniert. Im Extremfall sollte die Nummer des Handys oder des Instant Messengers oder auch der E-Mail-Account geändert werden. Oft gibt es auch die Möglichkeit, denjenigen, der gegen die Regeln des Netzwerkes oder eines anderen Angebotes verstößt, zu melden. Dann kann dieser im Extremfall auch ganz für das Angebot gesperrt werden. Spätestens wenn jemand die eigenen Inhalte missbraucht oder lächerlich macht, sollte man die Sichtbarkeit des Profils auf die Freunde beschränken. Und selbstverständlich gilt: Niemals Passwörter und PINs weiter geben, damit niemand unter dem falschen Namen Nachrichten verschicken, ein Profil beeinflussen oder sogar Straftaten begehen kann.
Beleidigung ist strafbar

Den Dienstanbieter einschalten und beleidigende oder bedrohende Äußerungen löschen lassen: Beleidigung ist strafbar. Das gilt nicht nur auf der Straße, sondern auch im Internet. Ebenso ist es strafbar, falsche Behauptungen über jemand zu verbreiten. Auch Bilder von jemandem ohne dessen Einverständnis zu veröffentlichen, ist verboten. Jeder hat das Recht am eigene Bild – auch wenn darauf noch andere zu sehen sind. Daher kann man in solchen Fällen vom Betreiber des Netzwerks oder des Dienstes die Entfernung der Beleidigungen verlangen.
Nicht direkt auf den Angreifer reagieren

Auf beleidigende oder bedrohende Nachrichten sollte man nicht reagieren – auch wenn es schwer fällt. Durch Antworten fühlen sich Angreifer bestätigt. Außerdem: Wenn unangenehme Äußerungen auf gleichem Niveau gekontert werden, verschlechtert dies das Klima in der ganzen Gruppe. Daher sollte man selbst im Umgang fair bleiben und sich Freunde suchen, die genauso handeln.
Beweise sichern

Unangenehme Nachrichten etc. sollten gesichert werden, z.B. durch einen „Screenshot“ (Bildschirmfoto): Mit der Druck-Taste wird das, was der Bildschirm gerade anzeigt, kopiert. Nun kann das Bild in einem Schreibprogramm, z.B. Word, oder einem Bildprogramm, z.B. Paint, eingefügt werden, indem man „Str“ und „V“ drückt. Dann kann man das Dokument mit dem Bild speichern.
Mit Vertrauenspersonen über den Vorfall reden

Professionelle Hilfe holen: Wer Cyber-Mobbing ausgesetzt ist oder jemand kennt, der betroffen ist, sollte mit einer erwachsenen Vertrauensperson darüber reden. Vertrauenslehrer oder andere erwachsene Vertrauenspersonen können unterstützen – im Idealfall auch die Eltern.

Für Jugendliche und Kinder gibt es die Nummer gegen Kummer 08 00 / 1 11 03 33 bei der kostenlos Hilfe angeboten wird.
Bei massiver Drohung sollte auch die Polizei eingeschaltet werden. In diesem Fall empfiehlt sich auch die Unterstützung durch einen Rechtanwalt bzw. eine Rechtsanwältin.

(Quelle: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Internet-Telekommunikation/Cyber-Mobbing.html)

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