Das Passivhaus – Die Zukunft des energiesparenden Bauens

Das Niedrigenergiehaus gilt heute als Standard gemäß den für Neubauten geltenden aktuellen Normen und Gesetzen.

Es vereinigt so wichtige Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz, Erhaltung der Bausubstanz und Wohnkomfort. Das energiesparende Bauen hat mit dem Niedrigenergiehaus aber noch nicht das Ende der Entwicklung erreicht. Stand der heutigen Bautechnik ist das „Passivhaus“, das den Energieverbrauch nochmals um rund 75 Prozent gegenüber dem Niedrigenergiehaus reduziert.

Das Minimieren der Verluste durch Wärmeleitung (Transmissionsverluste) und Lüftungswärmeverluste hat dabei oberste Priorität. Das Passivhaus benötigt so gut wie keine Heizwärme mehr, es heizt sich weitgehend passiv und nutzt die angebotenen solaren und internen (Bewohner und Geräte) Wärmequellen. Dies wird durch die Installation einer Lüftungsanlage mit Rückgewinnung der in der Abluft enthaltenen Energie unterstützt (Wärmerückgewinnung). Auf ein konventionelles Heizsystem kann also verzichtet werden.

Schema Passivhaus

Quelle: Energiespartechniken im Passivhaus Darmstadt-Kranichstein

Passivhaus-Standard ist nicht nur bei Neubauten zu realisieren. Auch bei der Modernisierung von Altbauten kann der Heizenergieverbrauch durch den Einsatz von Passivhaus-Komponenten stark verringert werden. In Deutschland sind bis zum Jahr 2011 bereits über 16.000 Passivhäuser realisiert worden. Die energetische Weiterentwicklung eines Passivhauses führt zum Plusenergiehaus, das sogar mehr Energie erzeugt als selbst verbraucht.

Der Heizwärmebedarf eines Passivhauses liegt unter 15 kWh/(m2a). Dies entspricht umgerechnet weniger als 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Über die Reduzierung des Heizwärmebedarfs hinaus wird angestrebt, auch die übrigen Energieverbräuche im Haus gering zu halten. So beträgt der jährliche Primärenergiebedarf (einschließlich Haushaltsstrom und Warmwasserbereitung) bei einem Passivhaus weniger als 120 kWh je Quadratmeter Wohnfläche.

Die Bausteine des Passivhauskonzepts sind:

eine sehr kompakte Form des beheizten Gebäudevolumens.
eine noch über den Niedrigenergie-Standard hinausgehende Dämmung der Außenwände, des Daches und des Erdgeschossfußbodens mit U-Werten um 0,1 W/(m2K) und eine sehr gute Verglasung mit einem U-Wert unter 0,8 W/(m2K) (beispielsweise Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung mit Edelgasfüllung und gedämmten Rahmen).
die Minimierung aller Wärmebrücken.
sehr gute Wind- und Luftdichtigkeit.
ein hocheffizientes System zur kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung.

Sehr empfehlenswert sind auch:
die Konsequente passive Solarnutzung (circa 60 Prozent des Restwärmebedarfs) durch verschattungsfreie Südorientierung der Hauptbelichtungsflächen.
die energie- und kosteneffiziente Deckung des verbleibenden Restheizenergiebedarfs. Warmwasserbereitung zum Beispiel mit einer Solarkollektoranlage.
die Ausstattung mit sehr sparsamen Haushaltsgroßgeräten und Stromsparlampen.
die Nutzung von Wasserspartechniken.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ131524123426978/link891621A.html)

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