Das richtige Zahlungsmittel im Ausland

Die Urlaubszeit naht – Tipps, damit Sie flüssig bleiben

Ob Spanien, Italien oder gar ein Reiseziel in Übersee – viele deutsche Urlauber zieht es auch in diesem Sommer wieder ins Ausland. Und weil nicht einmal das Leben im (Urlaubs-)Paradies umsonst ist, stehen auch dieses Jahr wieder unzählige Verbraucher vor der Frage, wie sie im Ausland zahlen sollen.

Grundsätzlich gilt: Setzen Sie nie nur auf ein Zahlungsinstrument. Für einen Wochenendurlaub in Österreich mag es noch ausreichen, sich ganz auf Bargeld zu verlassen. Schon bei einem einwöchigen Aufenthalt im Ausland sollten Sie aber auf Nummer sicher gehen und mehrere Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung haben. Wir beschreiben Ihnen die wichtigsten Zahlungsmittel für den Auslandsurlaub.
Bargeld

Bargeld ist unkompliziert und wird nahezu überall akzeptiert. Logisch also, dass bares Geld auch im Ausland zur Grundausstattung eines jeden Geldbeutels gehört. Wie viel Bargeld Sie mitnehmen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Wie lange dauert Ihr Aufenthalt?
Wie hoch ist das Risiko, dass Sie das Geld verlieren oder es Ihnen gestohlen wird?
Wie unkompliziert können Sie andere Zahlungsmittel wie Maestro- oder Kreditkarten einsetzen?

Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, nie Ihren gesamten Bargeldvorrat zu verbrauchen. Auch sollten Sie nie Ihr gesamtes Bargeld am Körper tragen. Teilen Sie Ihren Vorrat auf und deponieren Sie einen Teil an einem sicheren Ort wie zum Beispiel dem Safe Ihres Hotels.

Wenn Sie in ein Land außerhalb der Eurozone reisen, sollten Sie zumindest einen kleinen Teil des Geldes schon an ihrem Heimatort in die Fremdwährung tauschen. Überprüfen Sie aber zuvor, ob Sie die Fremdwährung auch in das Urlaubsland einführen dürfen. Informationen hierzu erhalten Sie zum Beispiel auf der Homepage des Auswärtigen Amtes.
Bankkundenkarten

Was früher die EC-Karte war, ist heute die Bankkundenkarte mit Maestro-Logo oder V-Pay-Zeichen. Mit dieser Karte können Urlauber zumindest im Euro-Raum in vielen Geschäften und Restaurants bargeldlos zahlen, ohne dass dafür Kosten anfallen. Auch das Geldabheben am Automaten ist im europäischen Ausland normalerweise möglich – und oft günstiger als das Abheben mit der Kreditkarte. In jedem Fall gilt: Fragen Sie bei Ihrer Bank nach und vergleichen Sie die Kosten!

Die Karten mit V-Pay Zeichen könnten auch im europäischen Ausland für Verdruss sorgen. Denn bei diesen Karten wird für Verfügungen nur der Chip ausgelesen. Zwar erwartet VISA keine Schwierigkeiten bei der Akzeptanz. Doch wer auf Nummer Sicher gehen will, erkundigt sich besser bei seinem Geldinstitut, ob er am Urlaubslort problemlos Geld bekommen kann.

Bei allen Vorteilen sind aber auch Maestro-Karten mit Problemen verbunden: Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass Sie auf den Kosten sitzen bleiben, wenn Betrüger Ihre Karte in die Finger bekommen und dann Ihr Geld ausgeben. Also sollten Sie die Karte möglichst nie aus der Hand geben und sie bei Verlust sofort sperren lassen.

Falls Sie nur eine Bankkarte ohne Maestro-Zeichen besitzen, sollten Sie im Ausland nicht darauf setzen – diese Karten sind in der Regel nur für den Gebrauch in Deutschland vorgesehen.

Sparkarten

Eine weitere Art von Bankkundenkarten wandelt auf den Spuren des alten Postsparbuches, mit dem man in vielen Ländern Geld abheben konnte. Das geht nun seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Doch einige große Banken bieten heute Sparkarten an, mit denen ebenfalls Abhebungen im Ausland möglich sind. Die genauen Bedingungen und die Zahl der Akzeptanzstellen unterscheiden sich von Bank zu Bank. Bei allen kann jedoch nur über zuvor aufgebautes Guthaben verfügt werden. Die Höhe der Abhebungen pro Monat ist in der Regel begrenzt. Das erleichtert es, den Überblick zu behalten, schränkt aber die Flexibilität ein.

Wenn Sie sich im Urlaub auf eine solche Karte verlassen wollen, sollten Sie vorab sehr genau klären, ob die Karte an Ihrem Reiseziel akzeptiert wird – und welche Kosten dabei entstehen können. Daher gilt auch hier: Fragen Sie Ihre Bank oder Sparkasse.
Kreditkarten

Kreditkarten können im Ausland sehr praktisch sein: Man kann mit ihnen am Automaten Geld abheben und außerdem in vielen Geschäften und Restaurants bezahlen. Die Währung des Landes, in dem man sich befindet, spielt dabei in der Regel keine Rolle.
Allerdings bergen Kreditkarten die gleichen Sicherheitsprobleme wie Bankkarten. Wie bei diesen, kann es unter Umständen schwer fallen, den Überblick über alle Kontobewegungen zu halten – gerade bei längeren Auslandsaufenthalten.

In jedem Fall sollten Sie sich vorab erkundigen, welche Gebühren bei einer Abhebung an Geldautomaten auf Sie zukommen. Achten Sie auch auf Aushänge am Automaten selbst. Grundsätzlich ist das Geldabheben mit Kreditkarten im Ausland etwas teurer als mit Bankkundenkarten. Allerdings bieten einige Banken Girokonten mit Kreditkarten an, mit denen Kunden weltweit kostenlos Geld abheben können.
Reiseschecks (Travelerschecks)

Reiseschecks werden von Unternehmen wie American Express oder Thomas Cook ausgegeben und praktisch weltweit akzeptiert. Ihr großer Vorteil: Sie sind ein recht sicheres Zahlungsmittel. Wer Reiseschecks benutzen will, muss nämlich jeden Scheck unterschreiben, wenn er die Schecks in Empfang nimmt. Will er einen Scheck einlösen, muss er erneut unterschreiben und dabei einen Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Die ausgebenden Unternehmen versprechen zudem, verloren gegangene Reiseschecks innerhalb weniger Tage zu ersetzen. Dann werden Gebühren für die Neuausstellung fällig, es besteht aber Versicherungsschutz. Reiseschecks sind also für Reisen in unsichere Länder gut geeignet.

Trotzdem haben Reiseschecks auch einige Nachteile, etwa die relativ hohen Kosten. Meist gibt es eine Mindestgebühr von sechs Euro, die schon beim Kauf der Reiseschecks zu zahlen ist. Beim Einlösen fallen weitere Gebühren an. Daher sollten Sie schon beim Einkauf der Schecks nach Akzeptanzstellen fragen, die Reiseschecks kostenlos oder zu geringen Kosten einlösen.
Reiseschecks sind in den wichtigsten Währungen wie Euro, US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken oder Japanische Yen erhältlich. Sie sollten sich vor Reiseantritt erkundigen, in welcher Währung die Reiseschecks an ihrem Reiseziel am ehesten akzeptiert werden.
Für den Notfall: Geldtransfer ins Ausland

Für den Fall der Fälle sollten Sie außerdem vor einem längeren Auslandsurlaub klären, wie Verwandte oder Bekannte Ihnen Geld ins Ausland schicken können. Das schnellste Mittel dafür sind so genannte Blitzüberweisungen, die von Geldtransfer-Diensten wie Western Union oder Moneygram angeboten werden. Um mit diesen Diensten Geld zu versenden oder zu empfangen, benötigen Sie kein Bankkonto, sondern nur einen gültigen Ausweis und verschiedene persönliche Daten des Senders oder Empfängers. Das Geld kann in der Regel schon wenige Minuten nach dem Transfer bei Agenturen der Zahlungsdienstleister im Empfängerland abgeholt werden.

Nachteil: Dieser Service kann furchtbar teuer werden. Sie sollten es also vermeiden, in eine derart missliche Lage zu kommen, dass Sie sich auf diese Weise Geld schicken lassen müssen. Die geschickte Kombination von verschiedenen der oben genannten Zahlungsmittel schützt Sie davor.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ131549495607417/link904921A.html)

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