Diagnose Brustkrebs – was nun?

UPD-Fall des Monats April

Vor drei Tagen hat Gertrud S. erfahren, dass sie Brustkrebs hat – ein Schock für die 55-Jährige. Wie soll es jetzt weitergehen? Frau S. wendet sich telefonisch an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD). Holger Zenk von der UPD-Beratungsstelle in Potsdam beruhigt sie erst einmal: „Brustkrebs ist in vielen Fällen heilbar. Wichtig ist eine gute ärztliche Betreuung, etwa in einem zertifizierten Brustzentrum. Und wenn Sie wegen der Diagnose unsicher sind, können Sie immer eine zweite Meinung von einem weiteren Facharzt einholen.“

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums leiden rund 300.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Die Diagnose ist immer mit Ängsten und Sorgen verbunden. Auch bei Gertrud S. kreisen die Gedanken darum, wie sie die kommende Zeit bewältigen soll. UPD-Berater Zenk rät ihr: „Suchen Sie Rückhalt bei Ihrem Partner, in der Familie und bei Freunden. Sprechen Sie darüber, wie es Ihnen geht, und schauen Sie, was Ihnen gut tut.“

Ein offener Umgang mit der Erkrankung und der Blick auf das eigene Wohlbefinden sind für Betroffene wichtige erste Schritte. Dennoch kann es Phasen von Rückzug und Zweifel geben. „Das ist normal und jede Krebspatientin sollte sich solche Tiefpunkte zugestehen“, sagt Holger Zenk, „aber wenn es aus eigener Kraft nicht wieder bergauf geht, ist weitere Hilfe angeraten – auch, um nach der Behandlung schnell wieder in ein normales Leben zurückzufinden.“

Für Betroffene und Angehörige gibt es zumeist kostenfreie Angebote in der behandelnden Klinik oder einer Krebsberatungsstelle in der Nähe. Auch die Begleitung durch einen speziellen Psychoonkologen oder eine -onkologin kann sinnvoll sein. Die Kosten hierfür werden unter bestimmten Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bieten Selbsthilfegruppen, die es vielerorts gibt.

UPD-Tipp: Adressen von zertifizierten Brustzentren und Hilfsangeboten vor Ort vermitteln die UPD (0800 0 11 77 22), der Krebsinformationsdienst (0800 420 30 40) und die Deutsche Krebshilfe (0228 729 90 95). Spezielle Informationen für Angehörige sind bei der Deutschen Krebshilfe erhältlich und beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) unter: www.gesundheitsinformation.de.

Weitere Antworten zu gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen gibt die UPD in 21 regionalen Beratungsstellen, über ihre Internet-Beratung (www.upd-online.de) und ein kostenfreies* Beratungstelefon:

Deutsch: 0800 0 11 77 22 (Mo. bis Fr. 10-18 Uhr, Do. bis 20 Uhr)
Türkisch: 0800 0 11 77 23 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
Russisch: 0800 0 11 77 24 (Mo. und Mi. 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)

* Mobilfunktarife für die Beratung auf Deutsch abweichend

Die nächste UPD-Beratungsstelle finden Sie in Potsdam:
Babelsberger Straße 10-12
14473 Potsdam

Tel. 0331.200 65 60 | 0331.201 50 82 | 0331.201 50 84
Fax 0331.200 65 61
potsdam@upd-online.de | www.upd-online.de

Beratungszeiten:
Mo 14 – 18 Uhr
Di 10 – 14 Uhr
Mi 14 – 18 Uhr
Do 10 – 14 Uhr

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