Die Zukunft der EU-Weinmarktorganisation

Aus deutscher Sicht

Weinmarktpolitischer Kongress 2011
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat am 10. Januar 2011 ein Forum mit der deutschen Weinwirtschaft veranstaltet, um eine gemeinsame Position zur Weiterentwicklung der EU-Weinmarktorganisation herauszuarbeiten.
Hintergrund sind der 2012 anstehende Bericht der Europäischen Kommission zur Überprüfung der Weinmarktreform und die Mitteilung der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013.

Im Dezember 2007 beschlossen die EU-Agrarminister eine Reform der Weinmarktorganisation. Deutschland gelang es damals, die traditionelle Anreicherung mit Saccharose (Zucker) zu erhalten und sein Qualitätsweinsystem im Rahmen des EU- Bezeichnungsrechts zu bewahren.
Inzwischen wird deutlich, dass in den Teilbereichen Pflanzrechte, nationales Stützungsprogramm, önologische Verfahren und Weinbezeichnungsrecht neue, erklärungsbedürftige Wege beschritten wurden. So führen die Maßnahmen zwar dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Weinerzeugung in Deutschland verbessert werden kann. Zugleich kristallisieren sich drei Jahre nach dem politischen Reformbeschluss aber auch einige Punkte heraus, bei denen Anlass für eine Nachbesserung und Feinjustierung der Reform gesehen wird.

Angesichts eines möglicherweise schon sehr bald auf europäischer Ebene einsetzenden Diskussionsprozesses zur Weiterentwicklung der EU-Weinmarktordnung sollte Deutschland rechtzeitig Position beziehen:

Wie geht es mit den Pflanzrechten weiter?
Brauchen wir Änderungen an den Rahmenbedingungen zum nationalen Stützungsprogramm?
Könnten bei den önologischen Verfahren Vereinfachungen vorgenommen werden?
Trägt das neue System geschützter geografischer Bezeichnungen den traditionellen deutschen Besonderheiten auch auf Dauer Rechnung?
Das BMELV hat daher im Rahmen des weinmarktpolitischen Kongresses zu einem öffentlichen Meinungsaustausch aller am Weinbau interessierten Akteure über die Zukunft der EU-Weinmarktordnung eingeladen. Vertreter der deutschen Weinwirtschaft berichteten über ihre Erfahrungen und erörterten gemeinsam mit einem Vertreter der Europäischen Kommission in einer offenen Podiumsdiskussion, wie die Marktorganisation im Weinsektor weiterentwickelt werden könnte.

(Quelle: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Pflanze/Garten-Weinbau/Weinbau/WeinmarktkongressJan2011.html)

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