Geldanlage und Altersvorsorge richtig angehen

12 Tipps zum richtigen Sparen

Die enorme Bandbreite an Geldanlageformen, unverständliche Produktinformationen und verhängnisvolle Klauseln im Kleingedruckten machen es Ihnen als Verbraucher heute schwer, Ihr Geld sicher und gewinnbringend anzulegen. Dazu kommt, dass Banken und andere Finanzinstitute ihre eigenen Provisionen meistens stärker im Auge haben als die Interessen ihrer Kunden. Mit unseren 12 Tipps zum richtigen Sparen machen Sie nichts falsch.

1. Kein Sparen auf Kredit

Prüfen Sie, ob Sie wirklich Geld fürs Sparen übrig haben. Wenn Sie mit Ihrem „Dispo“ regelmäßig im Minus sind, ist das nicht der Fall. Da Kreditzinsen grundsätzlich höher sind als Sparzinsen, sollten Sie zunächst alles daran setzen, zuverlässig im Plus zu bleiben.

2. Richtige Laufzeiten wählen

Achten Sie darauf, dass die Laufzeit Ihres Sparvertrags richtig bemessen ist. Legen Sie Ihr Geld so an, dass Sie immer darüber verfügen können, wenn Sie es brauchen – wenn Sie beispielsweise heiraten, Nachwuchs bekommen, eine Immobilie kaufen wollen oder sich selbstständig machen möchten. Das gilt auch, wenn Sie langfristig etwas für die Altersvorsorge zurücklegen wollen: Sparen Sie in Etappen, indem Sie fällige Auszahlungen erneut anlegen. Verzichten Sie auf Anlageformen, bei denen Ihr Geld über Jahrzehnte fest gebunden ist.

3. Kosten im Blick behalten

Für die Verwaltung Ihres Geldes verlangen die Geldinstitute oft ein Entgelt (z.B. Kontoführung, Depotkosten, Ausgabeaufschlag, Verwaltungskosten, Provisionen). Das kann Ihre Rendite schmälern. Achten Sie bei Ihrer Entscheidung also sehr genau auf die Kosten und suchen Sie sich den preiswertesten Anbieter heraus. Achtung, manche Kosten werden nicht offen gelegt.

4. Klassische Sparformen bevorzugen

Beim Sparen mit Tages- oder Festgeld, Sparbuch, Sparbrief oder Banksparplänen* machen Sie keine Fehler – hier ist Ihr Geld sicher. Bei Anlagebeträgen bis zu einer Größenordnung von rund 20.000 Euro bzw. 40.000 Euro (für Verheiratete) müssen Sie sich auch keine Gedanken „wegen der Steuern“ machen. Sie liegen mit Ihren Erträgen im Rahmen der Freibeträge. *Bundesschatzbriefe sind zwar sicher, zurzeit aber schlecht verzinst.

5. Sparformen für Fortgeschrittene

Wenn Sie bereits eine größere Summe (z.B. im Wert Ihres nächsten Autos) als Festgeld angelegt haben und das Risiko nicht scheuen, kommen auch Aktienfonds mit der Option auf eine höhere Rendite als Sparform in Betracht. Empfehlenswert sind Exchange-Traded-Funds (ETFs) – hier sparen Sie eine Menge Kosten.

6. Sparen mit gutem Gewissen

Immer mehr Menschen wollen wissen, was mit ihrem Geld geschieht. Sie auch? Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, wie Ihr Geld angelegt wird. Fällt die Antwort unbefriedigend aus, nutzen Sie die zahlreichen Sparanlagen der ethisch ausgerichteten Geldinstitute, die einen Teil der Rendite für einen guten Zweck spenden oder Geld nach klaren ökologischen oder sozialen Richtlinien anlegen. Vom Sparkonto bis zum Investmentfonds ist hier vieles möglich.

7. Geld für die Immobilie sicher anlegen

Wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, sind die klassischen, weil sicheren Sparformen (Tages- oder Festgeld, Sparbrief etc.) am besten geeignet, um das notwendige Eigengeld zum Zeitpunkt des Immobilienerwerbs (= Zeitpunkt der Kreditaufnahme) verfügbar zu haben. Achten Sie unbedingt auf den richtigen Anlagezeitraum!

8. Bausparen bringt nichts

Bausparverträge sind keine guten Sparverträge. Der Zinsertrag ist mager und liegt aktuell höchstens bei 1,5 Prozent. Es gibt also weitaus bessere Möglichkeiten, Ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Lediglich bei alten Tarifen können Sie sich noch über eine Verzinsung von 4 Prozent freuen. Doch diese so genannten Renditebausparverträge werden heute nicht mehr angeboten.

9. Riestern lohnt sich

Die Riester-Rente ist sinnvoll – vorausgesetzt Sie schließen den richtigen Vertrag ab und nutzen wirklich die staatliche Förderung. Mit einem Banksparplan für Sicherheitsliebende oder einem Fondssparplan für risikofreudigere Anleger lassen sich gute Rücklagen zur Altersvorsorge bilden. Achten Sie darauf, dass Sie mindestens 4 Prozent Ihres Einkommens einzahlen, dann schöpfen Sie die volle staatliche Förderung aus.

10. Finger weg von Versicherungen

Eine sichere Geldanlage wie Festgeld, Sparbrief oder Bundesschatzbrief ist grundsätzlich viel besser für die Altersvorsorge geeignet als Kapitallebens- und private Rentenversicherungen. Die beiden letzteren haben viel zu lange Laufzeiten, das Abbruchrisiko ist hoch und die Rendite mager. Ein hoher Anteil Ihres sauer Ersparten geht außerdem für (versteckte) Verwaltungskosten drauf.

11. Vorsicht vor Traumrenditen

Glauben Sie niemandem, der Ihnen hohe Renditen oder Steuervorteile ins Blaue hinein verspricht. Hohe Renditen gibt es nur im Doppelpack mit einem hohen Verlustrisiko. Und viele Anlageberater locken ihre Opfer mit angeblichen Steuervorteilen ins finanzielle Verderben.

12. Sparkonzept im Miniformat

„Dispo“ in die schwarzen Zahlen bringen.
Über ein bis zwei Nettogehälter am besten täglich verfügen können.
„Riester“-Vertrag als Bank- oder Fondssparplan abschließen.
Eine größere Summe, ungefähr im Wert Ihres nächsten Autos, längerfristig (2 bis 6 Jahre) sicher anlegen.
Zusätzliches Geld können fortgeschrittene Sparer in Aktienfonds oder eine Immobilie investieren.

Ratgeber zum Weiterlesen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber „Ampelcheck Geldanlage“. Darin werden die Sicherheit, die Rendite, die Liquidität und die Transparenz von rund einem Dutzend Anlageformen und Produktgruppen mit einfachen und klaren Ampelkennzeichnungen bewertet. Zudem wird geprüft, ob ein Finanzprodukt für die Altersvorsorge geeignet ist oder nicht.

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