Keine Torschlusspanik!

Beschlossene Sache: Der Garantiezins für Lebens- und Rentenversicherungen wird gesenkt.

Für Verträge, die ab dem 1. Januar 2012 abgeschlossen werden, gibt es dann nur noch 1,75 Prozent statt 2,25 Prozent. Soll man jetzt noch schnell unterschreiben, um sich für die ganze Vertragsdauer den höheren Zins zu sichern? Das empfehlen die Versicherer und setzen zur Jahresend-Rallye an, um noch ordentlich viele Abschlüsse zu machen. Wir sagen: Finger weg!

Durch die Garantiezinssenkung werden Lebens- und Rentenversicherungen noch schlechtere Sparverträge. Denn schon mit dem jetzigen, noch etwas höheren Zinssatz, sind sie fast nie für die Altersvorsorge geeignet. Der Garantiezins bezieht sich nämlich nicht auf die eingezahlten Prämien, sondern nur auf den Sparanteil. Ein Beispiel: Bei 100 Euro, die eingezahlt werden, verbleiben 30 Euro als Abschluss-, Verwaltungs- und Risiko-Kosten beim Versicherer und nur 70 Euro werden mit 2,25 Prozent (demnächst 1,75 Prozent) verzinst.

Gleich sichere Sparanlagen wie Festgeld mit einer Verzinsung von 2,25 Prozent (bzw. 1,75 Prozent) sind also viel besser, denn hier wird der volle Sparbetrag von 100 Euro verzinst. Auch die versprochenen, so genannten Überschüsse der Lebens- und Rentenversicherungen machen die Sache nicht besser. Sie sind nicht garantiert und werden oft drastisch reduziert.

Zusätzliche Ärgernisse: Lebens- und Rentenversicherungen sind überaus intransparent. Die Laufzeiten sind viel zu lang – kaum jemand kann solche Verträge über Jahrzehnte durchhalten. Bei der Kündigung werden dann die Nachteile der hohen Anfangskosten und der nachteiligen Kostenverrechnung sichtbar – man bekommt weniger heraus als eingezahlt wurde. Das passiert nicht einmal beim guten alten Sparbuch.

(Quelle: http://www.vzhh.de/versicherungen/128617/keine-torschlusspanik.aspx)

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