Klimafreundliche Investmentfonds: ins Depot oder ab in die Biotonne?

Klimafreundliche Investmentfonds wollen die Umwelt schützen.

Die Fondsmanager investieren deshalb das Geld der Anleger lieber in die Wasseraufbereitung oder ökologische Landwirtschaft als in umweltschädliche Branchen wie die Luftfahrt- und Automobilindustrie. Allerdings bergen Investitionen in Umweltschutz auch Risiken. Viele Produkte sind neu und verfügen über ein vergleichsweise kleines Anlagevolumen. Aber auch zahlreiche etablierte Fonds mit Schwerpunkt Klimaschutz haben in den vergangenen fünf Jahren Verluste gemacht, teilweise über 50 Prozent. Wer als Anleger klimafreundlich investieren will, sollte folgende Tipps berücksichtigen:

Hinterfragen Sie die Anlagestrategie des Fonds!
Fondsmanager investieren das Geld der Anleger in eine Vielzahl von Ländern, Branchen und Unternehmen. Dadurch sollen Kurseinbrüche innerhalb einer Branche oder bei einzelnen Unternehmen aufgefangen und das Risiko der Geldanlage verringert werden. Klimafreundliche Investmentfonds schränken die Anlagemöglichkeiten auf einzelne Branchen ein. Durch diese Verengung bergen sie ein höheres Risiko als Investmentfonds, die branchenübergreifend investieren.

Lassen Sie sich nicht von der historischen Wertentwicklung irreführen!
Eine mehrjährige positive Wertentwicklung (Performance) ist keine Gewähr für künftige Kurssteigerungen. Die Geschichte zeigt, dass immer wieder einzelne Branchen extrem gute Wertentwicklungen aufweisen und dass diese oft noch viel schneller wieder verschwinden als sie gekommen sind. Läuft ein Fonds also einige Jahre überdurchschnittlich gut, dann ist das noch keine Garantie dafür, dass es in Zukunft so bleibt.

Achten Sie auf Fonds-Kosten
Die Ausgaben beim Kauf und für die Verwaltung schmälern die Rendite. Beim Erwerb von Anteilen eines Investmentfonds müssen Sie einen Ausgabeaufschlag zahlen. Daneben berechnen Fondsgesellschaften jedes Jahr Verwaltungs- und Managementgebühren. Die wesentlichen laufenden Kosten drückt die Gesamtkostenquote TER („Total Expense Ratio“) aus. Liegt die TER beispielsweise bei zwei Prozent, muss der Fonds jährlich im Schnitt auch mindestens zwei Prozent Wertgewinn erwirtschaften, um die laufenden Kosten zu decken. Fonds mit geringeren Kosten sind da im Vorteil!

Haben Sie Volumen und Auflagedatum im Blick
Auch klimafreundliche Anlagen darf man aktuell durchaus zu Modetrends der Geldanlage zählen. Der Zusatz „klimafreundlich“ ist aktuell eine erfolgreiche Vertriebsmasche. Dass der eigene Fonds schon binnen kurzer Zeit wieder zwangsweise aufgelöst oder in einen anderen überführt wird, kann man nicht ausschließen. Die Gefahr dafür ist aber geringer bei Fonds, die schon lange am Markt sind und ein hohes Fondsvolumen aufweisen.

Quelle

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