„NRW bekämpft Energiearmut“

Projekt startet in fünf Städten.

Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen haben aufgrund steigender Energiepreise Probleme, ihre Rechnungen für Strom und Gas zu bezahlen. Allein im Jahr 2010 wurde mehr als drei Millionen Mal die Zahlung von Stromrechnungen angemahnt und bei rund 120.000 Haushalten wurde der Strom abgestellt. Mit dem Start des Projektes „NRW bekämpft Energiearmut“ wird dieser Entwicklung nun der Kampf angesagt. Das Projekt von NRW-Verbraucherschutzministerium, Verbraucherzentrale NRW und regionalen Energieversorgern startet ab 1. Oktober zunächst in Aachen, Bielefeld, Köln, Krefeld und Wuppertal. Ab 1. Januar 2013 folgen Bochum, Dortmund und Mönchengladbach. Das Projekt läuft bis Ende 2015.

Die Verbraucherzentrale NRW berät die Energieschuldnerinnen und Energieschuldner zur Existenzsicherung und bietet eine Rechts- und Budgetberatung an. Bei Bedarf werden konkrete Beratungen zum Sparen von Energie vermittelt, die den Menschen helfen, langfristig die Kosten zu senken. Wachsende Probleme rund um Energieschulden haben fast drei Viertel der in NRW ansässigen Energieunternehmen bei einer Befragung durch die Verbraucherzentrale NRW bilanziert. Die Ursache für die wachsende Zahl von Menschen, die von Energiearmut betroffen sind, sind vor allem Preissteigerungen von bis zu 15 Prozent bei Strom und Gas in den letzten zwei Jahren.

In Kooperation mit den jeweiligen Stadtwerken schnüren die Fachberaterinnen und Fachberater der Verbraucherzentrale NRW ein nachhaltiges Lösungspaket, das den Verbraucherinnen und Verbrauchern langfristig hilft. In fünf Städten (Aachen, Bochum, Dortmund, Köln, Krefeld) wird sich die Caritas mit ihrer „Aufsuchenden Energiesparberatung“ an dem Projekt beteiligen. Langzeitarbeitslose werden hierfür zu Stromsparhelfern geschult, die beim Hausbesuch einen individuellen Stromspar-Check vornehmen.

„NRW bekämpft Energiearmut“ baut auf Erfahrungen eines gemeinsamen Pilotprojektes der Verbraucherzentrale NRW mit der WSW Energie und Wasser AG auf. Dort wurden säumigen Wuppertaler Energiekundinnen und Energiekunden seit September 2010 durch rechtliche und wirtschaftliche Beratung sowie professionelle Begleitung Wege aus der Energieschulden-Problematik gewiesen. Gut 70 Prozent der Betroffenen konnte in dem Pilotprojekt langfristig geholfen werden.

Quelle

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