Pfandwirrwarr – Kioske nehmen nicht immer Mehrwegflaschen zurück

Komplizierte Bestimmungen verunsichern Verbraucher. Die Regelungen zur Rücknahme von Pfandflaschen sind so verwirrend, dass es immer wieder zu Missverständnissen kommt. So haben sich in jüngster Vergangenheit Verbraucher bei der Verbraucherzentrale Bremen darüber beschwert, dass ihre Mehrwegpfandflaschen von Kiosken nicht zurückgenommen wurden.

Dabei gibt es bei den Pfandflaschen zwei unterschiedliche Gruppen: Zum einen sind es die Mehrwegflaschen, für die man ja „schon immer“ Geld zurückbekommen hat. Diese Mehrwegflaschen werden nach der Rückgabe gereinigt und wieder befüllt.

Einwegpfand häufig Pflicht

Anders die Einwegflaschen: Zwar gibt es hier für zahlreiche Getränke, wie zum Beispiel Limonaden, Bier, Wasser, Eistee, Fitnessgetränke oder Alkopops seit gut fünf Jahren eine Pfandpflicht, aber diese Glas- oder Kunstoffflaschen oder auch Dosen landen anschließend im Müll bzw. werden recycelt. Sie können in den Geschäften zurückgegeben werden, die Einweggebinde aus dem gleichen Material verkaufen. Die Form der Flaschen oder Dosen spielt dabei keine Rolle. Wer zum Beispiel Cola in Plastikflaschen und Dosen verkauft, muss auch Mineralwasser-Flaschen aus Plastik oder Dosen für Fitnessgetränke zurücknehmen – selbst wenn er sie nicht im Angebot hat. Eine Ausnahme gibt es für Läden mit einer Verkaufsfläche von unter 200 qm. Sie müssen nur Leergut für die Getränke zurücknehmen, die sie selbst verkaufen. Das Pfand für Einwegverpackungen beträgt einheitlich 25 Cent.

Ausnahmen vom Einwegpfand

Bei vielen Getränken gibt es jedoch kein Einwegpfand, wie zum Beispiel bei Säften und Nektaren, Milch und Milchgetränken oder bei Wein und Spirituosen. Auch Verpackungen, die als ökologisch vorteilhaft gelten, sind vom Einwegpfand ausgenommen. Dazu zählen beispielsweise Schlauchverpackungen und Tetrapacks.

Rücknahme vom Mehrwegflaschen nicht vorgeschrieben

Anders ist die Situation bei den Mehrwegflaschen. Hier gibt es keine gesetzliche Verpflichtung mehr, die Flaschen zurückzunehmen. Zwar geschieht das in den meisten Fällen ohne Probleme – aber eben nicht immer. Deshalb können Kioske die Annahme tatsächlich verweigern, selbst wenn sie die entsprechenden Marken anbieten.

Mehrweg ist Klimaschutz

Mehrwegverpackungen sind besser für die Umwelt und fürs Klima – sie verbrauchen weniger Rohstoffe und produzieren weniger Müll und CO 2. Letzteres gilt besonders dann, wenn Getränke in Mehrwegflaschen auch noch aus der Region stammen.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-bremen.de/themen/ernaehrung/pfandwirrwarr.html)

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