Auch ohne Anbieterwechsel Geld sparen

Nachfrage beim Kfz-Versicherer oft lohnenswert

Viele Verbraucher scheuen die Mühe eines Anbieterwechsels – auch wenn es um die Kfz-Versicherung geht. Dennoch können diese Kunden Geld sparen. „Wir empfehlen allen Bestandskunden, bei ihrem derzeitigen Versicherer nachzufragen, ob sie durch einen Tarifwechsel finanziell günstiger fahren“, sagt Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass auch künftig wichtige Leistungen eingeschlossen sind.“

2011 ist es für Verbraucher noch schwieriger geworden, Kfz-Versicherungsangebote zu vergleichen. Hintergrund sind unter anderem neue Schadensfreiheitsklassen. Während die Mehrheit der Anbieter ihre Einteilung noch bis zur Klasse 25 vornimmt, gibt es einige Versicherer, die nun eine Spreizung bis 35 vornehmen. Neukunden werden regelmäßig mit dem preisgünstigeren Tarif gelockt, Bestandskunden bleiben oft im bisherigen System.

Wer schon viele Jahre unfallfrei gefahren ist, kann mit einer Einstufung in die neue Staffel der Schadensfreiheitsrabatte günstiger kommen. „Dabei sollte jedoch nicht auf einen Vergleich der Prozentsätze, sondern vielmehr der Eurobeträge abgestellt werden“, rät Heyer. „Maßgeblich ist nämlich, von welchem Grundbetrag der jeweilige Prozentsatz berechnet wird.“ Weiter sollte man sich bestätigen lassen, dass der neue Tarif keine schlechteren Leistungen als der alte beinhaltet.
In der Kfz- Haftpflichtversicherung ist diesbezüglich die Versicherungssumme, auch als Deckungssumme bezeichnet, das A und O. Sie sollte mindestens 50, besser 100 Millionen Euro betragen. Wer im Urlaub gern im europäischen Ausland weilt und sich dort einen Mietwagen nimmt, sollte auch über die so genannte „Mallorca-Deckung“ verfügen. Damit gelten die hohen Versicherungssummen auch vor Ort. Die Vereinbarung, dass der Versicherer im Schadensfall auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet, ist ebenso sinnvoll – andernfalls ist oft Streit über die Regulierung vorprogrammiert und nicht selten kommt es bei den Schadensersatzzahlungen zu Kürzungen. Je nach persönlicher Situation kann der Abschluss weiterer Leistungen angeraten sein.

Wer sich anbieterunabhängig beraten lassen möchte, findet in der Verbraucherzentrale Sachsen die richtigen Ansprechpartner. Fragen, welche Rabatte zweckmäßig sind und woran besser nicht gespart werden sollte, können schnell am Beratungstelefon beantwortet werden. Dieses ist unter der Rufnummer 0900-1-797777 (1,24 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk erheblich teurer) montags, mittwochs und donnerstags 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr geschaltet.
In Kooperation mit der Stiftung Warentest bietet die Verbraucherzentrale Sachsen in ihren Beratungseinrichtungen auch ausführliche Anbietervergleiche an. Ein solcher ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Auto schon viele Jahre bei ein und demselben Anbieter versichert ist.

Quelle

Relevante Beiträge