Betrüger am Werk: DVL-Media GmbH beauftragt Inkassobüro zum Abkassieren

Verbraucherzentrale rät: Stur bleiben, nicht zahlen!

Forderungsschreiben von liberECO INKASSO aus 40683 Erkrath in Nordrhein-Westfalen überschwemmen zurzeit niedersächsische Haushalte. Zahlreiche überwiegend ältere Verbraucher sind wütend und beschweren sich über die dreiste Abzockmasche des Inkassobüros in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale. Das im Rechtsdienstleistungsregister gemeldete Inkassounternehmen fordert im Auftrag der DVL Media GmbH 101,50 Euro von den Angeschriebenen für eine angebliche Mitgliedschaft im DLC – Deutscher Losclub. Verbraucher, die unter der im Brief angegebenen Hotline-Nummer der DVL Media GmbH nachfragen wollten, stießen auf eine ständig besetzte Rufnummer.

Rechtsexpertin Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale: „Die Betroffenen erklären uns glaubhaft, keinen Telefonanruf von dieser Firma erhalten zu haben, geschweige denn, dort Mitglied geworden zu sein.“

Es ist zu vermuten, dass der Inkassodienstleister bzw. die angebliche DVL-Media GmbH über die Teilnahme der Betroffenen an Gewinnspielen, Preisausschreiben und Kaffeefahrten oder über Datenhändler an die Adressdaten gelangt sind. Nach Auffassung der Verbraucherzentrale treiben hier Betrüger ihr übles Spiel, denn nach Recherchen ist weder die Firma DVL-Media GmbH noch die DLC – Deutscher Losclub bekannt.

Körber’s Rat: „Stur bleiben und nicht zahlen. Denn das Geschäftsmodell der Geldeinzieher ist darauf auslegt, dass in 99 Prozent der Fälle diese Mahnungen ernst genommen werden und die Verbraucher zahlen.“ Ferner sollten Betroffene Strafanzeige stellen und die im Schreiben genannte Commerzbank über das unseriöse Treiben des Kontoinhabers informieren bzw. auffordern, das Konto zu sperren.

Aktion* zu dubiosen Inkassounternehmen
Noch bis zum 30. September sammeln die Beratungsstellen in Niedersachsen systematisch die Erfahrungen von Betroffenen mit Inkassounternehmen und werten diese aus. Sie überprüfen, ob die Forderungen berechtigt sind und unterstützen Ratsuchende dabei, unberechtigte Forderungen oder überzogene Kosten abzuwehren. Bislang fehlen gesetzliche Grundlagen und eine effektive Aufsicht. Mit den Ergebnissen der Erhebung wollen sich die Verbraucherzentralen für Verbesserungen in diesem Bereich stark machen.

Rat und Unterstützung gibt es in den Beratungsstellen vor Ort oder auch telefonisch unter 0900 1 7979-02, montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr für 1,50 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise abweichend.
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*Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/UNIQ131558376216897/link926481A.html)

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