Bremen ist „Hauptstadt des Fairen Handels“ – und jeder kann mitmachen!

Die Verbraucherzentrale Bremen freut sich sehr über die Wahl Bremens zur „Hauptstadt des Fairen Handels“.

Viele waren an diesem Erfolg beteiligt, auch die Verbraucherzentrale. Die Geschäftsführerin Irmgard Czarnecki war eine der BotschafterInnen des Fairen Handels, ein Wettbewerbsbeitrag, der der Jury besonders gut gefallen hat.

Häufig bleibt es im Verborgenen, wie Produkte des täglichen Bedarfs hergestellt werden. Das Elend asiatischer oder afrikanischer Arbeiter, die unter schlimmsten Bedingungen schuften müssen, sieht man den schicken oder leckeren Endprodukten nicht an, egal, ob es sich dabei um technische Geräte, Kleidung, Spielzeug, Blumen oder Lebensmittel handelt. Die Stiftung Warentest versucht schon seit einigen Jahren, ein wenig Licht ins Produktionsdunkel zu bringen. Doch das gestaltet sich häufig schwierig. Oft verweigern die Hersteller die Auskunft, wenn sie nach sozialen Standards oder Umweltbedingungen, unter denen produziert wird, gefragt werden. Eher selten dürfen die Tester in die Betriebe oder gar mit den ArbeiterInnen sprechen. Hinzu kommt: Es ist für die Stiftung Warentest teurer, wenn sie bei einem Produkttest auch die Unternehmensverantwortung mit einbezieht. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, bei einer Kaufentscheidung auch die soziale und ökologische Verantwortung der Hersteller zu berücksichtigen. Im September 2011 hat die Stiftung Warentest beispielsweise eine entsprechende Untersuchung zu Jeans veröffentlicht. Fazit: „Viele Anbieter mauern“.

Doch nicht nur beim Jeans- oder Handykauf kann jeder etwas für bessere Produktionsbedingungen tun. Schon beim täglichen Lebensmitteleinkauf gibt es die Möglichkeit, fair produzierte Ware zu bekommen. Viele Lebensmittel, wie zum Beispiel Kaffee oder Tee, gibt es nicht aus regionalem Anbau, sondern sie stammen aus anderen Kontinenten. Mit einem gerechteren Produktions- und Vertriebssystem versucht der Faire Handel, die Arbeitsbedingungen und Lebensgrundlage von Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika zu verbessern. Festgelegte Mindestpreise und Fair-Trade-Aufschläge decken die Produktionskosten und sichern die Existenz der Erzeuger. Die Kleinbauern erhalten so mehr Geld für ihre Produkte, als sie auf dem Weltmarkt bekommen. Außerdem werden ihnen lange Lieferbeziehungen ohne Zwischenhandel zugesichert. Mit den Mehreinnahmen verbessert sich nicht nur die wirtschaftliche Lage der Produzenten. Gleichzeitig wird ein Teil des Geldes auch in soziale Projekte wie Schulen und Krankenstationen investiert.

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