EsKiMo: Ernährungsstudie als KiGGS-Modul

Kinder und Jugendlichen ernähren sich sehr unterschiedlich, doch die meisten essen zu wenig Obst und Gemüse.

Das ist ein Ergebnis der Kinder- und Jugendstudie EsKiMO zum Essverhalten in Deutschland.

Die Studie wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn, Fachgruppe für Ernährung und Verbraucherbildung, durchgeführt und vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) finanziert. Es wurde sowohl eine Auswertung auf Lebensmittelebene (zum Beispiel Obstverzehr) als auch in Bezug auf einzelne Nährstoffe durchgeführt.

Hierzu wurden repräsentativ für Deutschland 2.400 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 17 Jahren befragt, die bereits an der Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit „KiGGS“ teilgenommen haben. Dadurch können die bereits erhobenen Gesundheitsdaten (wie Gesundheitsstatus sowie soziale und wirtschaftliche Lebensumstände) mit den neuen Ernährungsdaten verknüpft werden.
Unterschiedliche Ernährungsweisen

Ein wesentliches Ergebnis ist, dass sich Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlich ernähren. Wenn auch der Anteil derjenigen, die mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen lebensnotwendigen Nährstoffen heute gut versorgt ist, wächst, gibt es immer noch erhebliche Anteile mit einer aus gesundheitlicher Sicht sehr ungünstigen Ernährungsweise.
Zu wenig Obst und Gemüse

Die von der DGE und von dem Forschungsinstitut für Kinderernährung im Rahmen einer vollwertigen Ernährung empfohlenen Obst- und Gemüsemengen werden bisher nur von einem geringen Anteil der Kinder erreicht.
Nach wie vor hoher Anteil an Fleisch und Wurstwaren

Kinder essen zwar heute im Durchschnitt weniger Fett als früher, aber immer noch ca. zehn Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen nehmen mehr als 40 Prozent der täglichen zugeführten Kalorien in Form von Fett auf und zwar über Fleisch- und Wurstwaren mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fetten und zu wenig über pflanzliche Öle.
Bevorzugt Lebensmittel mit hoher Energiedichte

Die Kohlenhydratzufuhr ist – wie von Ernährungswissenschaftlern gewünscht – gestiegen; allerdings weniger in Form von stärke- und ballaststoffreichen Vollkornprodukten als vielmehr durch Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an isolierten Zuckern und Weißmehl. Auch kommen häufig süße, kalorienreiche Getränke anstelle von kalorienfreiem Trink- oder Mineralwasser und Süßigkeiten hinzu. Insgesamt zeigte sich, dass bereits im Kindes- und Jugendalter Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte bevorzugt werden. Das überall verfügbare Angebot an energiereichen und noch dazu sehr schmackhaften Lebensmitteln macht es vielen Kindern und Jugendlichen zunehmend schwerer, dauerhaft eine ausgeglichene Energiebilanz und eine normale Entwicklung des Körpergewichts zu erreichen.
Insgesamt ausreichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung, kritische Werte bei Vitamin D und Eisen

Die Versorgung mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen kann heute als ausreichend bezeichnet werden. Nur die Zufuhr an Vitamin D ist durchweg suboptimal und kann bei Kindern, die sich wenig im Freien aufhalten, schnell zu einer echten Mangelsituation mit langfristig negativen Folgen für die Knochengesundheit führen. Bei jugendlichen Mädchen, die wenig Fleisch und daraus hergestellte Produkte verzehren, ist die Eisenversorgung grenzwertig und bei den Kindern und Jugendlichen, die wenig Milch und Milchprodukte essen, ist die ausreichende Versorgung mit Calcium gefährdet.

Quelle

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