International Finance Group Prozess: Er war der Chef – Nur er wusste es nicht?

Gestern war nun der dritte Verhandlungstag vor dem Hofer Landgericht gegen  den Finanzkaufmann Michael Turgut. Es war der Tag einer wichtigen Zeuegnaussage, wie wir ja bereits berichtet hatten. Ausgesagt hat Gestern nun Bernd L. den viele IFG Mitarbeiter sicherlich noch kennen werden. Es war eine Aussage die Michael Turgut noch „schwer im Magen liegen könnte“, denn Bernd L., von 2009 bis 2014 Geschäftsführer der Firma IFG in Liechtenstein, räumte bei der Befragung durch das Hofer Landgericht am gestrigen Tage  ein, dass er nichts weiter als ein Strohmann für Michael Turgut gewesen sei. In Wahrheit habe Turgut alles Wesentliche bestimmt, was bei der IFG geschehen sei. Viele ehemalige IFG’ler werden nun mit dem Kopf nicken, denn jedem war klar der Chef der IFG ist Michael Turgut- keine andere Person. Michael Turgut hingegen hatte es in den letzten Jahren immer vehemend bestritten etwas mit der IFG direkt zu tun zu haben. Er sah sich immer nur als ein Dienstleister des Unternehmens aus Liechtenstein, nicht aber als dessen Chef.

Interessant am gestrigen Prozesstag war auch das der Vorsitzende Richter zahlreiche Dokumente präsentieren konnte, die die Hofer Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen beschlagnahmt hatte. Sie belegen deutlich, dass Michael Turgut in hohem Maße die Einnahmen der IFG partizipierte. Unter andeen zahlungen bekam Michael Turgut eine Bestandsprovision von 0,3 Prozent aller Anlagen, die die Mitarbeiter der IFG verkauften hatten. Für sich gesehen hört sich das wenig an, aber in Summe kann man da dann schon einen  netten 6-stelligen Betrag annehmen. Hinzukommt natürlich noch die eigentliche Provision für den Abschluss der Verträge, auch hier hat Michael Turgut natürlich einen Erfolsganteil abbekommen.

Wichtig für das Hofer Landgericht war dann sicherlich auch, das der Zeuge Bernd L.  die Echtheit der Provisionvereinbarungen dem Gericht bestätigen konnte. Für Berdn L. hat es nach seinen Aussagen auch keinen Zweifel daran  gegeben, dass Michael Turgut der Alleininhaber und Alleinbestimmer der IFG war. Selbst aus dem Gefängnis heraus habe Turgut über eine Familienmitglied bestimmt, was in Liechtenstein und der Hofer Niederlassung der IFG zu tuun sei. So seien  unter anderem dann auch neue Firmen gegründet worden, um die Provisionsmodelle aufrecht zu erhalten, als sich schon die Privatinsolvenz von Michael Turgut abzeichnete. Es war somit kein guter Tag für Michael Turgut, dessen Position im Verfahren sich somit sicherlich nochmals deutlich verschlechtert haben dürfte, einem Verfahren was dann mit einer Verurteilung von Michael Turgut enden könnte. Heute wird ein weiter Zeuge vor Gericht vernommen, man darf gespannt sein, ob seine Einlassungen dann ähnlich den Einlassungen von Bernd L sein werden.

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