Optimierung der Heizung

Große Einsparung bei manchmal wenig Aufwand und geringen Investitionen

Das gesamte Gebäude

Die Heizungsanlage sollte möglichst ganzheitlich betrachtet werden. Der Blick in den Heizungskeller ist wichtig, aber nicht ausreichend. Denn das Gesamtsystem mit Regelung sowie Wärmeverteilung, Heizungskessel, Pumpe, Rohrleitungen und Heizkörper sollte optimal auf den tatsächlichen Wärmebedarf eingestellt werden. Noch mehr Heizenergie und Geld kann man sparen, wenn das Gebäude vorab wärmegedämmt wird. Denn eine neue Heizungsanlage kann dann meist viel kleiner ausfallen.

Bei den meisten Heizungsanlagen hierzulande handelt es sich um Warmwasser-Pumpenheizungen. Dabei erwärmt ein Wärmeerzeuger, in der schematischen Darstellung ein Heizkessel, das Heizwasser. Eine Heizungspumpe sorgt dafür, dass das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern befördert wird. Über ein (Thermostat-)Ventil wird vom Fachbetrieb einmalig eingestellt, wieviel Heizwasser bei voll geöffnetem Ventil durch den Heizkörper strömt. Mit dem Drehknopf stellen die Bewohner die gewünschte Raumtemperatur ein. Über den Heizkörper wird die Wärme dann an den Raum abgegeben. Das dadurch abgekühlte Wasser strömt zum Wärmeerzeuger zurück. Die Abbildung gibt das Funktionsprinzip wieder.

Heizungsregelung
Die Heizungsregelung passt Wärmeerzeugung und -verteilung an den tatsächlichen Bedarf an, so dass der Energieträger (etwa Gas oder Heizöl) möglichst effizient und sparsam genutzt werden kann.

Temperaturregelung
Moderne Regelungen stellen einen Zusammenhang zwischen der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur der Heizungsanlage her. Dies geschieht entweder in Abhängigkeit von der Außentemperatur (witterungsgeführt) oder der Raumtemperatur (raumtemperaturgeführt). Bei der witterungsgeführten Regelung informiert ein Temperatursensor an der Aussenwand die Regelung über die aktuelle Außentemperatur. Kurz: Je kälter es draußen ist, um so höher die Vorlauftemperatur (zum Beispiel bei 10° Celsius Außentemperatur 40° Celsius Vorlauftemperatur, bei -5° Celsius Außentemperatur 55° Celsius Vorlauftemperatur). Damit kann für jedes Gebäude entsprechend seinem Wärmedämmstandard und den Bedürfnissen der Bewohner die so genannte Heizkurve eingestellt werden. Bei richtiger Einstellung werden die gewünschten Raumtemperaturen bei sparsamen Energieverbrauch erreicht. In sehr gut gedämmten Gebäuden kann auch die Raumtemperatur zur Regelung dienen. Denn durch die gute Wärmedämmung unterliegt die Raumtemperatur nicht mehr so stark den Schwankungen der Außentemperatur, weil die Wärme im Gebäude gehalten wird. Es können auch mehrere Heizkreise (beispielsweise Heizkörper und Fußbodenheizung) von einer geeigneten Regelung erfasst werden.

Warmwasser
Wenn die Heizung zentral für Warmwasser sorgt, überwacht die Regelung auch die Erwärmung des Wassers im Warmwasserspeicher (Speicherladung), zum Beispiel mit einer Vorrangschaltung.

Zeitprogramme
Darüber hinaus ermöglicht die Regelung, die Temperaturen mit bestimmten Zeitprogrammen abzusenken („Nachtabsenkung“). Manche Regelungen können auch den Betrieb der Umwälzpumpe effizienter machen, indem diese nur bei Bedarf betrieben wird. So genannte selbstlernende Regelungen passen sich sogar an schwankende Außentemperaturen an. Sie stellen automatisch fest, wann die Heizung mit der Nachtabsenkung oder mit der Aufheizung beginnen muss, damit die vorgegebenen Raumtemperaturen ohne Verzögerung erreicht werden können.

Unsere Spartipps

Heizungsanlage
Bei milder Witterung in der Heizperiode Nachtabschaltung nutzen! Dabei werden Kessel und Umwälzpumpe während der an der Zeitschaltuhr eingestellten „Absenkzeit“ abgeschaltet.
Bei kälterer Witterung prüfen, wie stark die Temperatur im Haus bei einer Nachtabschaltung absinkt. Etwa 16 Grad sollten nicht unterschritten werden. In diesem Fall auf Nachtabsenkung (Kessel und Pumpe laufen nachts mit niedrigerer Temperatur weiter) umschalten!
Bei Reglern mit Wochenprogramm unterschiedliche Absenkzeiten für zum Beispiel Arbeitstage und Wochenende einstellen!
Bei Umstellung Sommer-/Winterzeit die Regleruhr anpassen!
Bei längerer Abwesenheit in der Heizperiode: Frostschutz- oder dauernden Absenkbetrieb einschalten! Beachten: Aufheizung eines ausgekühlten Gebäudes kann 1 – 2 Tage dauern. Im Sommer: Warmwasserbereitung schon am Vortag der Abreise ausschalten!
Mittels Heizkurve die Vorlauftemperaturen so niedrig wie verträglich einstellen! Optimal: so niedrig, dass der Raum bei voll geöffneten Thermostatventilen noch genügend warm wird.
Nach einer Dämmung: Heizgrenztemperatur und Heizkurven niedriger stellen!

Warmwasser
Warmwasserbetrieb (mit Speicher) möglichst nur einmal pro Tag freigeben! Eine Speichertemperatur von 50° Celsius reicht üblicherweise.
Einmal wöchentlich wegen Legionellengefahr auf 60°-70° Celsius aufheizen!
Die Laufzeit der Warmwasserzirkulationspumpe (so vorhanden) sollte auf die wesentlichen Bedarfszeiten programmiert werden.

Heizungspumpen
Zu einer Heizanlage gehört mindestens eine Pumpe, die das im Wärmeerzeuger (zum Beispiel Heizkessel) erwärmte Wasser auf die Rundreise durch die Heizkörper schickt. Meist sorgt eine zweite Pumpe für warmes Brauchwasser in Küche und Bad. Solche Umwälzpumpen sind stille, aber kräftige Stromverbraucher. Eine neue, effiziente Pumpe spart gegenüber einer älteren so viel Energie, dass sich selbst eine vorzeitiger Austausch finanziell lohnt.

Sparen durch Austausch
In Ein- und Zweifamilienhäusern beziehen Heizungspumpen oft 80 bis 100 Watt Leistung, solche in Mehrfamilienhäusern entsprechend mehr. Heizungspumpen laufen etwa 6.000 Stunden jährlich und verursachen damit rund ein Zehntel des durchschnittlichen Stromverbrauchs im Haushalt. In der Pumpentechnologie wurden in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Wo bisher eine 100-Watt-Pumpe installiert war, genügt jetzt eine mit 20 Watt oder weniger. Wird eine ältere Pumpe durch eine moderne Pumpe der Energieeffizienzklasse A ersetzt, so kann der Haushalt bis zu 130 Euro jährlich einsparen. Damit macht sich die Investition in etwa vier Jahren bezahlt.

Effizienter Motor plus elektronische Leistungsregelung
Ältere Pumpen könne ihre Leistung nicht an den tatsächlichen Bedarf anpassen. In Zeiten mit schwachem Wärmebedarf ist die Pumpleistung viel zu hoch, denn die Thermostatventile sind dann fast oder ganz geschlossen. Eine moderne geregelte Pumpe passt die Drehzahl dem Bedarf an. Wird zusätzlich noch ein besonders effizienter EC-Motor (EC steht für elektronisch kommutiert) eingesetzt, so kann der Stromverbrauch um 80-90 Prozent gesenkt werden. Als Faustregel gilt: Für jeden Heizkörper ist etwa 0,5 bis 1 Watt elektrische Leistung der Pumpe erforderlich.

Zirkulationspumpe für Warmwasser
Häufig ist auch für die Warmwasserzirkulation eine Pumpe installiert. Als erstes sollte hinterfragt werden, ob das tatsächlich erforderlich ist. Im Ein- und Zweifamilienhaus kann darauf möglicherweise ohne wesentlichen Komfortverlust verzichtet werden. Wenn aus Komfortgründen eine Pumpe gewünscht ist, sollte deren Leistung an den Warmwasserbedarf angepasst und knapp dimensioniert sein. Keinesfalls sollte die Zirkulationspumpe ständig laufen. Die meiste Zeit des Jahres wird in den Nachtstunden weder Heizung noch warmes Wasser gebraucht. Für diese Zeiten kann man die Pumpen von der Heizungsregelung oder einer Zeitschaltuhr abschalten oder in Intervallen takten lassen. Die Pumpe kann auch von zentralen Stellen der Wohnung per Funktaster für eine begrenzte Laufzeit eingeschaltet werden. Aufwendiger sind Pumpen mit „selbstlernender“ Elektroniksteuerung, die sich den Verbrauchsgewohnheiten im Gebäude anpassen. Für Mehrfamilienhäuser bietet sich eher eine Hocheffizienzpumpe mit sehr kleiner Leistung an, da dort die Nutzungszeiten sehr stark variieren.

Kennzeichnung für effiziente Pumpen
Wer sich bei der Anschaffung einer neuen Heizungspumpe über deren energietechnische Qualität informieren will, wird dabei seit 2005 durch ein Energie-Label unterstützt.

Viele Pumpenhersteller haben sich in einer freiwilligen Vereinbarung verpflichtet, effiziente Umwälzpumpen in die Energiesparklassen A (effizient) bis G (wenig effizient) einzustufen. Das Bewertungsverfahren ist noch nicht von der EU vorgeschrieben, wurde aber international vereinheitlicht und stellt eine sehr gute Auswahlhilfe dar. Bei einer Neuanschaffung ist es sehr zu empfehlen, eine Pumpe der Effizienzklasse A zu wählen. Eine aktuelle Liste mit Klasse-A-Pumpen bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Unsere Spartipps

Heizungspumpen
Lassen Sie die Heizungsanlage prüfen und ggf. einen hydraulischen Abgleich machen! Für Neuanlagen ist das ohnehin Pflicht.
Beim Ersatz einer Heizungspumpe sollte ein Gerät mit Effizienzklasse A gewählt werden.
Pumpen sollten knapp ausgelegt sein.
Fragen Sie bei Ihrem Stromversorger nach Förderprogrammen!
Wird die alte Pumpe erst später ersetzt, sollte der Installateur zumindest dafür sorgen, dass die Regelung die Heizungspumpe im Sommerhalbjahr, solange nicht geheizt wird, abschaltet. Bei neuen Heizanlagen ist das vorgeschrieben und auch so eingestellt, bei älteren teils nicht. Leistung und Betriebszeit vorhandener Pumpen können oft reduziert werden.

Warmwasser-Zirkulationspumpen
In Ein- und Zweifamlienhäusern kann auf Zirkulation eventuell ganz verzichtet werden.
Die Pumpe kann über eine Zeitsteuerung oder über eine Bedarfsschaltung gesteuert werden.
Zum Schutz vor Legionellen das Wasser einmal in der Woche auf 60°-70° Celsius aufheizen!

Wärmeverteilung und -übergabe
Über Rohrleitungen und Armaturen (Ventile, Absperrhähne) und mit Hilfe von Pumpen wird Heizwasser in die beheizten Räume und erwärmtes Trinkwasser zu den einzelnen Zapfstellen transportiert. Um die Wärmeverluste zu verringern, schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) die lückenlose Dämmung von Leitungen und Armaturen in unbeheizten Räumen vor. Die Dämmstärke muss mindestens dem Rohrdurchmesser entsprechen. So funktioniert`s:

Wärmeübergabe
Die mit dem Heizwasser transportierte Wärme wird über Heizkörper oder Flächenheizungen in den Wohnraum übertragen.

Thermostatventile

Die Ventile werden vom Bewohner auf die gewünschte Raumtemperatur eingestellt. Sie regulieren die Zufuhr von Heizwasser bis die eingestellte Temperatur erreicht ist. Wo Thermostatventile fehlen, etwa in älteren Gebäuden, schreibt die Energieeinsparverordnung die Nachrüstung vor. Grundsätzlich sollten voreinstellbare Thermostatventile eingesetzt werden. Sie sind nur unwesentlich teurer, aber Voraussetzung dafür, dass Fachleute den hydraulischen Abgleich durchgeführen können. Dieser Abgleich sorgt dafür, dass alle Räume rasch und gleichmäßig beheizt werden. Das Ergebnis: niedrigere Wassertemperatur und niedrigere Heizkosten bei gleichbleibendem oder sogar verbessertem Komfort.

Heizkörper
Heizkörper werden in den unterschiedlichsten Bauformen und Größen hergestellt und können so passend für Raum und Verwendungszweck ausgesucht werden. Die Heizenergie wird durch Erwärmung der umgebenden Luft (Konvektion) übertragen, zu einem kleineren Anteil auch über Wärmestrahlung (Radiator). Konvektoren benötigen relativ hohe Heizwassertemperaturen. Um Brennwertgeräte im Altbau effizienter betreiben zu können, werden so genannte Niedertemperatur-Heizkörper angeboten. Die bessere Lösung ist jedoch eine gute Wärmedämmung des Gebäudes. Dann können die alten Heizkörper meist auch bei niedrigen Heizwasser­temperaturen weiter betrieben werden, und die eingesetzte Energie wird wesentlich effizienter genutzt.

Flächenheizungen
Dabei werden der Fußboden, die Wände oder die Decke des Raumes für die Wärmeübertragung genutzt, so dass man auf Heizkörper verzichten kann. Bei einer Gebäudesanierung können Flächenheizungen auch nachträglich eingebaut werden. Auch Kombinationen von Flächenheizung und Heizkörpern in einzelnen Räumen, etwa im Bad, sind möglich. Flächenheizungen kommen mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen (30-40 °Celsius) aus. Deshalb können Heizsysteme wie Wärmepumpen, solar unterstützte Heizungsanlagen oder Brennwertgeräte in Verbindung mit Flächenheizungen besonders effizient betrieben werden. Zu beachten ist, dass sich je nach Einbettung der Heizrohre in den Estrich oder die Wand- bzw. Deckenkonstruktion im Vergleich mit Heizkörpern spürbar längere Reaktions- und Aufheizzeiten ergeben können, etwa bei Sonneneinstrahlung oder nach nächtlicher Absenkung der Raumtemperatur. Bei sehr gut gedämmten Gebäuden verliert dieser „Trägheits-Effekt“ aber an Bedeutung.

Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage sorgt dafür, dass das Gebäude gleichmäßig und ausgeglichen beheizt werden kann. Dazu werden Heizungspumpe, Heizleitungen und Heizkörper exakt auf den Wärmebedarf der Räume abgestimmt. Dem Wärmebedarf des jeweiligen Raumes entsprechend wird die notwendige Durchflussmenge für jeden Heizkörper ermittelt und an den Thermostatventilen voreingestellt.

Dazu müssen die vorhandenen Thermostatventile möglicherweise ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Auch kann der Austausch der Heizungsumwälzpumpe gegen eine sparsamere Pumpe Vorteile bringen. Zuletzt muss auch die Regelung der Anlage auf die neuen Geräte und deren Einstellung abgestimmt werden. Entscheidend für den Erfolg ist es, die Optimierungsschritte systematisch und in der richtigen Reihenfolge vorzunehmen: ausgehend vom Gebäude und den Einzelräumen über die Heizkörper und Heizleitungen zum Wärmeerzeuger. Ein Ausprobieren „nach Gefühl“ führt nicht zum Ziel.

Warum hydraulischer Abgleich?
In vielen Gebäuden verteilt sich das Heizwasser auf dem Weg des geringsten Widerstandes. Die Folgen: Einzelne Räume bekommen zu viel Heizwasser ab, andere viel zu wenig und werden trotz laufender Heizung nicht richtig oder nur sehr langsam warm. Eine größere Pumpenleistung könnte diese Unterversorgung zwar verbessern, verbraucht jedoch unnötig viel Strom und kann zu unangenehmen Strömungs- oder Pfeifgeräuschen an einzelnen Heizkörpern und Rohrleitungen führen. Eine Erhöhung der Vorlauftemperatur steigert Energieverluste und Heizkosten, ohne wirklich Abhilfe zu schaffen. Vor allem Brennwertgeräte und Wärmepumpen reagieren darauf äußerst empfindlich mit hohen Verbräuchen. Es lohnt sich also, in den hydraulischen Abgleich zu investieren, um Jahr für Jahr Heiz- und Stromkosten zu sparen – und das bei verbessertem Komfort.

Was kostet das?
Für die Basisleistung (Ermittlung des Wärmebedarfs der einzelnen Räume und Einstellung der Durchflussmengen) fallen pro Heizkörper um die 25 Euro an. Müssen auch Anlagenteile ausgetauscht werden, so können die Kosten je nach Aufwand und Materialkosten auf 50 bis 100 Euro pro Heizkörper ansteigen. Von Vorteil ist es, wenn vermaßte Baupläne und technische Unterlagen der Heizungsanlage vorliegen.

Was bringt das?
Eine präzise Vorhersage ist auf Grund der zahlreichen gebäude- und anlagenbedingten Einflussgrößen nicht möglich. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass durch den hydraulischen Abgleich bei Einfamilienhäusern jedes Jahr bis zu 70 € an Heizenergie- und Stromkosten eingespart werden können, bei Mehrfamilienhäusern (zum Beispiel 600 Quadratmeter Wohnfläche) bis zu 280 € pro Jahr. Dadurch kann sich die Investition in den hydraulischen Abgleich in etwa fünf bis acht Jahren bezahlt machen.

Welche Gebäude sind für einen hydraulischen Abgleich geeignet?
Erfahrungsgemäß sind die höchsten Einsparungen in Gebäuden ab Baujahr 1995 zu erzielen, gefolgt von der Altersklasse von 1978 bis 1994. In Gebäuden, die vor 1977 errichtet und bisher wenig oder gar nicht baulich modernisiert wurden, sind mit dem hydraulischen Abgleich kaum Einsparungen zu erreichen. Der Grund: Die erzielten Einsparungen werden durch die bessere Wärmeverteilung, zum Beispiel in bisher schlecht beheizten Räumen, ganz oder teilweise wieder „aufgefressen“. Werden die Räume allerdings nachträglich wärmegedämmt, so ist der hydraulische Abgleich im Zusammenhang mit der Erneuerung der Heizungsanlage zu empfehlen. Sonderfälle stellen die vor allem in Mehrfamilienhäusern vorkommenden Einrohrheizungen sowie Gebäude mit Fußbodenheizung oder gemischter Fußboden- und Radiatorheizung dar. Der hydraulische Abgleich kann zwar auch bei diesen Heizungsanlagen grundsätzlich erfolgen, ist jedoch mit meist deutlich höherem Aufwand verbunden.

Wie findet man qualifizierte Handwerker?
Grundsätzlich sollte jeder Heizungsfachbetrieb in der Lage sein, den hydraulischen Abgleich fachgerecht und systematisch vorzunehmen. Die Praxis zeigt jedoch, dass das nicht immer der Fall ist. Nachweisliche Erfahrung ist also von Vorteil, ebenso die genaue Kenntnis der Anlage (über die wahrscheinlich der Wartungs- und Servicebetrieb verfügt). Holen Sie möglichst auch Vergleichsangebote ein! Fragen Sie nach, was genau gemacht werden soll und welche Einsparungen damit erzielbar sind! Lassen Sie sich Referenzanlagen nennen! Im Auftrag an den Fachbetrieb sollten folgende Punkte aufgeführt sein:

Durchführung des hydraulischen Abgleichs gemäß „VOB/C – DIN 18380“
Berechnungen nach „Optimus“ oder vergleichbaren Verfahren; alternativ Berechnungen nach „DIN 12831“
Vollständige Dokumentation der Berechnungen und erfolgten Arbeiten

Checkliste hydraulischer Abgleich
Prüfen Sie zunächst anhand des Baualters und des Sanierungszustandes des Gebäudes, ob es sich grundsätzlich für den hydraulischen Abgleich eignet! Wenn zusätzlich einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen, so ist der hydraulische Abgleich empfehlenswert.

Die eingebauten Thermostatventile oder die Heizungspumpe sind älter als 15 Jahre und müssen ohnehin (bald) erneuert werden.
Einzelne Räume werden nicht richtig oder zu spät warm.
Es gibt häufiger störende Geräusche in Rohrleitungen oder Heizkörpern.
Die Kosten des hydraulischen Abgleichs sind niedriger als Ihre jährlichen Heizkosten.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ131549572608912/link860961A.html)

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