Satelliten-TV: Von analog zu digital

Fernsehprogramme werden auf unterschiedlichen Wegen und in verschiedenen Techniken verbreitet.

Antennenfernsehen (DVB-T) und Internet-TV (IPTV) lassen sich bereits nur digital empfangen. Per Kabel und Satelliten werden die Sendungen derzeit sowohl in analoger als auch in digitaler Technik ausgestrahlt. Etwa 80 Prozent aller Satellitenhaushalte empfangen ihre TV-Programme heute schon in Digitaltechnik, ein Teil davon auch schon im modernen HD-Standard (High-Definition TV). Um die Kosten der parallelen analogen und digitalen Ausstrahlung zu verringern, haben Sender und Medienanstalten beschlossen, am 30. April 2012 die analoge Satellitenübertragung zu beenden.

Wichtig für Haushalte mit Satelliten-TV

Ab Mai 2012 werden somit die Programme der ARD, des ZDF und aller Privatsender via Satellit nur noch digital ausgestrahlt. Lieferengpässe bei digitalen Sat-Receivern und Kapazitätsprobleme bei Sat-Installateuren ab Herbst sind nicht ausgeschlossen. Deshalb empfiehlt sich für alle, die per Satellit noch analog fernsehen, sich alsbald mit dem Digitalumstieg zu beschäftigen.

Wichtig für Haushalte mit Kabel-TV

Für die Kabelkunden, die einen Vertrag mit den großen Netzbetreibern Unitymedia, Kabel Deutschland oder Kabel Baden-Württemberg haben, wird die Abschaltung der analogen Satellitenprogramme keine Auswirkungen haben. Die Unternehmen werden neben den TV-Angeboten in Digitaltechnik die rund 30 analogen Programme im Kabel-TV noch viele Jahre weiterführen.

Kabelkunden, die über andere Netzbetreiber fernsehen, sollten sich bei diesen Firmen oder bei ihrem Vermieter/ihrer Hausverwaltung über eventuelle Veränderungen in den Programmangeboten informieren. Einige wenige kleinere Kabelnetzbetreiber wollen ab Mai 2012 nur noch Digitalangebote machen.

So funktioniert die Umrüstung

Um digitale Satelliten-TV-Programme anschauen zu können, benötigen Sie

ein digitaltaugliches Empfangsteil an der Satellitenschüssel („Universal-LNB“, LNB – Low Noise Block Converter)
und einen digitalen Satellitenreceiver (DVB-S-Receiver)

Das Universal-LNB ersetzt das Low-Band-LNB, der digitale Satellitenreceiver den bisherigen Analog-Sat-Receiver. Der Receiver wird als eigenständiges Gerät (Set-Top-Box) zwischen den (Röhren-)Fernseher und die Sat-Anschlussdose geschaltet. In modernen Flachbildschirmen ist immer häufiger bereits ein Digital-Sat-Receiver als kleines Empfangsmodul eingebaut. Zu erkennen ist dies am Logo DVB-S auf dem Flachbildschirm. Ein wichtiger Vorteil: Alle Funktionen können mit nur einer Fernbedienung gesteuert werden.

Die Vorteile des digitalen Satellitenfernsehens

Die digitale Fernsehtechnik eröffnet viele neue Möglichkeiten; sie bietet zum Beispiel

mehr Programme,
programmbegleitende Informationen (EPG – Electronic Programme Guide),
bessere Bild- und Tonqualität,
die Basis für das hochauflösende HD-Fernsehen,
eine Basis für Pay-TV,
neue Hybrid- und 3D-Techniken.

Für Zuschauer, die einen herkömmlichen Röhrenfernseher besitzen und derzeit rund 30 analoge Sat-Programme sehen können, wird lediglich die programmbegleitende Information „EPG“ einen wesentlichen Zusatznutzen bringen. Das Plus von rund 250 weiteren Programmen wird sie nur bedingt interessieren. Eine Verbesserung der Bildqualität kann sich auch auf einem Röhrenfernseher bemerkbar machen, wenn er mit einem SCART-Kabel verbunden und am Sat-Receiver die richtige Einstellung (RGB) gewählt wird. Achtung: Wenn der Röhrenfernseher so alt ist, dass er noch keine SCART-Buchse hat, muss der SAT-Receiver über einen so genannten HF-Ausgang verfügen.

Die Kosten der Umrüstung

Dabei muss unterschieden werden zwischen einer Umrüstung für einen oder mehrere Teilnehmer. Außerdem ergibt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, eine schon in die Jahre gekommene Schüssel auszutauschen. Mehr

Digital-TV in HD-Qualität: die verbraucherunfreundliche Strategie „HD+“

Wer TV-Sendungen in HD-Qualität sehen möchte, muss neben einem HD-fähigen Flachbildschirm – mit dem Logo HD ready – auch den passenden Satellitenreceiver haben. Logo HD_ready Diese so genannten DVB-S2- oder HD-DVB-S-Receiver können in den Flachbildschirm integriert sein oder als separate Set-Top-Box genutzt werden. Allerdings sind manche HD-Angebote kompliziert und verbraucherunfreundlich gestaltet.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/UNIQ131532891918801/link871881A.html)

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