Sind Geldabhebungen an Fremdautomaten nun billiger und transparenter?

Landesweiter Marktcheck der Verbraucherzentrale

Die Neue Verbraucherzentrale hat in den vergangenen Tagen einen ersten landesweiten Marktcheck durchgeführt, um festzustellen ob eine Neuregelung umgesetzt wurde und ob sich die Privatbanken an ihre Selbstverpflichtung halten und die Gebühren deutlich senken.

Die Meldung

Bei den meisten Kreditinstituten wurde die Umstellung der Geldautomaten auf die vorgeschriebene Bildschirmanzeige der Gebühren bei Abhebungen durch Fremdkunden realisiert. Nachdem der gewünschte Geldbetrag eingegeben wurde, erscheint in den meisten geprüften Fällen sogleich auch die Gebühr. Erscheint diese zu hoch, konnte der Vorgang ohne Probleme abgebrochen werden. In einigen Fällen gibt es noch keine Bildschirmanzeige, aber der Kunde wird durch Aufkleber informiert. Probleme gab es nur bei der HypoVereinsbank. An einem Automaten dieses Kreditinstituts war am 19.01.2011 selbst der Aufkleber kaum zu finden, bei einem anderen konnte der Vorgang am 20.01.2011 nicht mehr abgebrochen werden. Es kam zur Abbuchung mit den entsprechenden Gebühren.

Die günstigsten Privatbanken erheben jetzt Gebühren von 1,95 € je Abhebung. Das entspricht auch der Empfehlung (s.u.). Dazu gehören zum Beispiel die Deutsche Bank, die Postbank, die Ing DIBA, die PSD, Santander, SEB und die DKB Kreditbank.

Nach wie vor sind die Gebühren für Fremdkunden bei den Sparkassen und Volksbanken am höchsten. Die Sparkassen, die jeweils unterschiedliche Gebühren ansetzen, liegen zwischen 4 und 5,- € je Abhebung. Nicht in jedem Fall hat der Kunde die Qual der Wahl bei den Geldautomaten. Nur in den größeren Städten bzw. Einkaufszentren besteht eine gewisse Auswahl. Die Sparkassen haben nach wie vor das dichteste Netz und damit sicherlich auch das größte Fremdkundengeschäft.

Hintergründe

Für das Geldabheben an fremden Geldautomaten mussten Kunden bisher sehr hohe Gebühren zahlen. Seit dem 15.01.2011 ist die Angabe der Gebühren für das Geldabheben durch Fremdkunden vorgeschrieben. Die Höhe des jeweiligen Betrages soll vor der Transaktion auf dem Bildschirm oder – vorübergehend noch – per Aufkleber am Automaten angezeigt werden. Der Kunde kann dann selbst entscheiden, ob er das Entgelt akzeptiert und Geld an diesem Automaten abhebt oder den Vorgang kostenlos abbricht und zu einem kostengünstigeren Geldautomaten eines anderen Kreditinstitutes geht.

Die an den Bundesverband Deutscher Banken angeschlossenen Privatbanken haben sich entschieden, Fremdkunden für das Abheben an ihren Geldautomaten maximal eine Gebühr von 1,95 Euro pro Transaktion zu berechnen. Haben Banken untereinander vereinbart, dass sie ihren Kunden für Bargeldabhebungen an Geldautomaten des jeweils anderen Institutes kein Entgelt in Rechnung stellen, sollen diese Absprachen weiterhin Bestand haben. Die Sparkassen und Volksbanken lehnen eine Begrenzung der Gebühr für die Geldautomatennutzung von Fremdkunden ab.

Für weitere Informationen:

Dr. Jürgen Fischer, Vorstand

(Quelle: http://www.nvzmv.de/Presse/2011/0082011.htm)

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