Telefonate im Urlaub: Günstiger per Calling Card

Beim Urlaub im Ausland können Calling Cards die Reisekasse spürbar entlasten.

Allerdings eignen sich die Telefonkarten keinesfalls durchweg als Preisbrecher. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps für den cleveren Einsatz.

Funktionsweise

Calling Cards lassen sich vom Festnetz, von der Telefonzelle und meist auch vom Handy aus nutzen. Dabei werden die Karten nicht ins Gerät gesteckt. Vielmehr gibt der Kunde die auf der Calling Card aufgedruckte kostenfreie 0800-Einwahlnummer sowie die PIN ein und wählt schließlich nach Ertönen des Freizeichens die Rufnummer des gewünschten Teilnehmers. Dadurch verringert sich Gespräch für Gespräch das im Voraus bezahlte Guthaben – oder die Telefonate werden, wie von einigen Anbietern, später in Rechnung gestellt. Wer die Zahlenkolonnen von bis zu 20 Ziffern nicht scheut, der kann durch die Karte bis zu 75 Prozent sparen – je nachdem, ob von der Telefonzelle, dem Handy oder vom Hoteltelefon telefoniert wird.

Doch Vorsicht beim Handy: die Nutzung von eigentlich im Ausland kostenfreien Einwahlnummern (beispielsweise 0800) mit einer deutschen Simcard ist eine Kostenfalle. Deshalb sollten Callingcards beim Handy nur nach umfassender Information beim Anbieter und beim Mobilfunkbetreiber genutzt werden.
Anbieterauswahl

Viele Unternehmen offerieren je nach Land oder Kontinent unterschiedliche Calling Cards. Andere werben für Karten, die angeblich in mehr als 40 Ländern funktionieren. Manche Firmen werben mit derart günstigen Tarifen, dass sich die Frage aufdrängt, ob sie sich lange im Geschäft werden halten können. Deshalb empfiehlt es sich, die Calling Card eines Anbieters zu wählen, der sich schon auf dem Markt bewährt hat. Übersichten hierzu gibt es im Internet zum Beispiel unter www.teltarif.de oder www.verivox.de.
Einwahl- und Verbindungskosten

Bei einigen Calling-Card-Anbietern läuft der Gebührenzähler schon ab der Einwahl. Besser sind daher Karten, bei denen erst dann Kosten anfallen, wenn der Angerufene den Hörer abnimmt. Bei erfolgreicher Verbindung berechnen Calling-Card-Firmen entweder sofort oder beispielsweise nach 60 Sekunden eine einmalige Verbindungsgebühr in Höhe des jeweiligen Minutentarifs. Bei manchen Anbietern fallen nach fünf, zehn oder 15 Minuten weitere Verbindungsgebühren an. Die Höhe der Kosten hängt außerdem vom Abrechnungstakt ab: Eine sekundengenaue Abrechnung ist gerade für Kurztelefonierer günstiger.
Verwaltungsgebühr

Einige Calling-Card-Gesellschaften berechnen ab dem ersten Nutzungstag eine tägliche Verwaltungs- und Administrationsgebühr, zum Beispiel 10 Cent pro Tag. Das bedeutet: Eine nur einmal kurz eingesetzte Karte mit einem Guthaben von 5 Euro kann in weniger als 50 Tagen keinen Cent mehr wert sein.
Gültigkeit

Viele Calling Cards haben ein Verfallsdatum; dieses beträgt mal nur drei Monate nach dem ersten Telefonat, mal zwei Jahre nach dem ersten Anruf. Wer weiß, dass er nur selten per Karte telefonieren wird, greift deshalb am besten zu Offerten ohne
Befristigung oder mit langer Gültigkeit. Verbleibt auf der Karte am letzten Tag noch ein Guthaben, muss der Anbieter den Betrag an den Kunden auszahlen. Eine Klausel, wonach das Guthaben ersatzlos verfällt, ist unwirksam.
Auslandsgespräche übers Hoteltelefon

Manchmal unterstützen Hotels die kostenlose Zugangsnummer zum System nicht, über die die Calling-Card-Gespräche aufgebaut werden. Oder sie verlangen dafür Extragebühren. Als Alternative bietet sich die Telefonzelle an.
Gespräche aus der Telefonzelle

Verfügt der Apparat über die Funktion Wahlwiederholung, befinden sich Zugangsnummer und Pin im Speicher des Geräts. Deshalb sollte der Hörer noch einmal abgehoben und eine beliebige Zahl eingetippt werden. Der Speicher des Telefons wird so überschrieben. Sonst kann, wer erst einmal Zugangscode und PIN besitzt, auf Kosten des Calling-Card-Besitzers telefonieren. Wichtig: Bei Verlust oder Diebstahl die Calling Card immer sofort sperren lassen!
Auslandsgespräch per Handy

Wer beim Handyanruf aus dem Ausland eine Calling Card einsetzt, zahlt zusätzlich immer die Roaminggebühren des Mobilfunkproviders. Das Telefonat übers Festnetz ist daher in der Regel günstiger.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ131644585415870/link289002A.html)

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