Verbraucherinformation: Dioxine in Eiern

Nach dem aktuellen Fund von erhöhten Dioxinwerten in Eiern ist das ganze Ausmaß des Lebensmittelskandals noch nicht absehbar.

Wahrscheinlich sind in den vergangenen Wochen oder sogar Monaten stark belastete Lebensmittel in den Handel gekommen und verzehrt worden. Ursache hierfür sind dioxinbelastete Futtermittel.

Die Meldung

Was können Verbraucher tun

Sofern sich Verbraucher wegen einer möglichen Dioxinbelastung Sorgen machen, sollten sie genauere Ergebnisse abwarten. Bereits gekaufte Eier und Geflügelfleisch sollten im Kühlschrank bzw. im Gefrierfach aufbewahrt werden, bis mehr Klarheit über das Ausmaß besteht. Produkte, die die Grenzwerte überschreiten, sind nicht verkehrsfähig. Sie müssen von den Verantwortlichen aus den Regalen genommen werden. Bei konkreten Informationen zu Produkten mit Grenzwertüberschreitung können Verbraucher diese in den Verkaufseinrichtungen zurückgeben. Bio-Produkte sind nach dem derzeitigen Kenntnisstand von dem aktuellen Futtermittelskandal nicht betroffen, weil den Futtermitteln keine isolierten Fettsäuren zugesetzt werden dürfen. Amtliche Untersuchungen zeigen aber, dass auch Bio-Betriebe in der Vergangenheit nicht vor Verunreinigungen gefeit waren bzw. dass auch Bio- Produkte Dioxine enthalten können. Um die Dioxinaufnahme generell niedrig zu halten, sollten pflanzliche und fettarme tierische Produkte bevorzugt werden.

Das fordert die Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentrale fordert die zuständigen Behörden auf, die Verbraucher zeitnah und offensiv darüber zu informieren, welche Produkte betroffen sind. Der aktuelle Fall zeigt erneut, dass Futtermittel vielfach der Ausgangspunkt für Skandale im Lebensmittelbereich sind. Hier müssen klare gesetzliche Regelungen getroffen werden, um eine qualitätsgerechte Futtermittelproduktion zu gewährleisten.

Die Hintergründe

Was sind Dioxine?

Dioxine und dioxinhaltige Verbindungen umfassen eine große Gruppe chemisch ähnlicher Verbindungen, die unterschiedliches gesundheitsschädigendes Potenzial aufweisen. Dioxine sind in der gesamten Umwelt anzutreffen. Sie entstehen hauptsächlich bei Verbrennungs- und bestimmten industriellen Prozessen und werden dadurch freigesetzt. Menschen und Tiere sind daher schon mit einem Grundstock an Dioxinen belastet. Über 90 Prozent der Dioxin-Aufnahme des Menschen geht auf Lebensmittel zurück, tierische Lebensmittel sind daran mit ca. 70 Prozent beteiligt.

Wie gefährlich sind Dioxine?

Dioxine sind hochtoxisch, sehr langsam abbaubar und reichern sich im Fettgewebe an. Einige Dioxine sind extrem giftig und können Krebs erzeugen. Weltweit wird deshalb eine Minimierung der Belastung angestrebt.

Wie sind die aktuellen Befunde zu bewerten?

Laut Experten des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) besteht weder Anlass zur Panik noch zur Verharmlosung. Zwar übersteigen die bisherigen Messergebnisse den bestehenden Grenzwert bis zum Vierfachen. Experten des BfR sehen aber keine akute Gefahr für Verbraucher. Bei Verzehr dieser hochbelasteten Eier über einen kurzen Zeitraum sind keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. Aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes sollte allerdings die Belastung mit Dioxinen so weit wie möglich minimiert werden.

Informationen zur Eier-Kennzeichnung

Mit Fragen zum Thema „Dioxin in Lebensmitteln“ können sich Verbraucher an die Neue Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern e. V. unter der Telefonnummer 0381 208 70 17 wenden.

Für weitere Informationen:

Uta Nehls, Projektleiterin Lebensmittel und Ernährung

(Quelle: http://www.nvzmv.de/Presse/2011/0022011.htm)

Relevante Beiträge