0% Erdbeeren oder wie viele Früchte stecken im „Erdbeer Drink“?

Was unsere Lebensmittel wirklich enthalten, steht (meistens) in den Zutatenlisten

Wie viele Erdbeeren enthält der „Erdbeer Drink“? Besteht die Geflügelsalami überhaupt zum größten Teil aus Geflügelfleisch? Und welcher Heringssalat enthält am meisten Hering? Fragen, die sich dem Kunden vor dem Supermarktregal stellen. Die Verpflichtung zur Mengenkennzeichnung bringt Licht ins Dunkel.

In der Zutatenliste müssen seit langem alle Zutaten in der Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgelistet werden, nicht jedoch, wie viel von den einzelnen Bestandteilen verwendet wurde. QUID heißt daher die Verpflichtung zur QUantitativen Inhalts Deklaration für die Hersteller. Die Regelung bestimmt, dass bei zusammengesetzten Lebensmitteln die Menge der wertgebenden bzw. kaufentscheidenden Bestandteile in Prozent anzugeben sind, wenn:

die Zutat im Produktnamen genannt ist, wie Schinken auf der Schinkenpizza

die Zutat besonders hervorgehoben wird, z. B. durch Bilder oder Hinweise, wie der Milchanteil bei dem Hinweis „mit viel Milch“ oder

der Verbraucher mit der Verkehrsbezeichnung bestimmte Zutaten in Verbindung bringt, wie die Früchte bei Roter Grütze.

Ein Blick auf diese Kennzeichnung offenbart dann häufig, dass die tatsächlichen Mengenanteile der oft vollmundig beworbenen Inhaltstoffe weit unter den Erwartungen der Käufer liegen.

Auch die Angabe, wie viel „Fruchtzubereitung“ im Joghurt ist, sagt wenig über den tatsächlichen Anteil an Früchten aus, da die Zubereitung zumeist größtenteils aus Zucker und Verdickungsmitteln besteht.

Und der „Erdbeer Drink“, der trotz Nennung im Produktnamen gar keine Früchte enthält, sondern nur Aroma? Der braucht nach der QUID-Regelung gar keine Mengenangabe, schließlich wurden ja keine Erdbeeren zugesetzt…

(Quelle: http://www.nvzmv.de/Presse/2011/10822011.htm)

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