Commerzbank beugt sich dem Druck

Wir hatten über die Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Immobiliendachfonds Premium Management Immobilien-Anlagen (PMIA), den die Commerzbank ab Mai 2008 massiv ihren Kunden empfohlen hatte, berichtet. Der Fonds ist seit dem 24.09.2010 geschlossen, so dass die Anleger seither nicht an ihr Geld kommen.

Verkaufen sie ihre Anteile über die Börse müssen sie bei einem Preis von € 32,15 je nach Einstandspreis mehr als 30 % Verlust hinnehmen. Nun hat die Bank ihren Kunden überraschend angeboten, ihnen die Anteile zum Preis von € 43,38 abzukaufen. Sollte bei der nachfolgenden Abwicklung des Fonds ein höherer Erlös erzielt werden, als derzeit angenommen, erhalten die Anleger einen Nachschlag (sog. Besserungsschein). Das Angebot ist bis zum 15. September 2011 befristet. Die Commerzbank will alle betroffenen Kunden anschreiben und ihnen dieses Angebot unterbreiten.

Die PMIA-Anleger müssen sich nun entscheiden, ob sie dieses Angebot annehmen und damit auf ihre Schadensersatzansprüche gegen die Bank verzichten oder ob sie mit anwaltlicher Hilfe ihre Ansprüche durchsetzen wollen. Im Mai 2008 waren die Anteile zum Preis von € 52,50 inklusive Ausgabeaufschlag ausgegeben worden. Im Vergleich hierzu bedeutet die Abfindung einen Verlust von 20 %. Daher sollten sich Anleger, die sich bei der Durchsetzung ihrer Schadensersatzansprüche gute Chancen ausrechnen, z.B., weil sie ihre Anteile erst später erworben haben, als bereits diverse Zielfonds in den Dachfonds geschlossen waren, ohne dass sie hierüber aufgeklärt wurden, gut überlegen, ob sie sich mit dem Angebot zufrieden geben wollen. Immerhin wurden mit anwaltlicher Hilfe bereits Vergleichsschlüsse von 90 – 95 % erzielt. Allen, deren Ansprüche bereits verjährt sind, weil seit der fahrlässigen Falschberatung schon mehr als drei Jahre verstrichen sind (§ 37 a WpHG), ist zu raten, das Angebot anzunehmen. Zwar kommen noch weitere Ansprüche gegen die Commerzbank, z.B. in ihrer Eigenschaft als Depotbank, in Betracht. Doch betritt man hier rechtliches Neuland, so dass eine derartige Vorgehensweise nur sehr Wagemutigen zu empfehlen ist.

(Quelle:http://www.vzhh.de/geldanlage/129580/commerzbank-beugt-sich-dem-druck.aspx)

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