Dauerrabatte verunsichern Schnäppchenjäger

Verbraucherzentrale Sachsen zum Winterschlussverkauf, der keiner mehr ist

Seit etwa sieben Jahren sind die gesetzlich geregelten Schlussverkäufe durch eine Neuregelung des „Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb“ abgeschafft. Seither können die Händler selbst bestimmen, wann sie ihre Lager räumen und mit Rabatten werben. Trotzdem werden „WSV“ und „SSV“ als feste Termine jedes Jahr wieder mit regelrechten Rabattschlachten zum Leben erweckt.

Kaum sind die Weihnachtsgeschenke verteilt und womöglich schon wieder umgetauscht, da unterbieten sich die Händler mit ihren Prozentaktionen, um an das noch vorhandene Weihnachtsgeld der Verbraucher zu kommen. An der Rabattschlacht beteiligen sich, anders als zu Zeiten des offiziellen Schlussverkaufes, Händler aus allen Bereichen.

Häufig werden bei Rabattaktionen auch die vom Verbraucher zu zahlenden Endpreise nicht ordnungsgemäß angegeben.
„Öffentlichkeitswirksame Rabattaktionen verunsichern mehr und mehr die Verbraucher, denn sie erfahren häufig erst an der Kasse, was sie wirklich zu zahlen haben“, bemängelt Bettina Dittrich, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt folgende Tipps:

Wer vermeintlich 100 Euro spart, ist am Ende nicht reich, sondern arm, wenn er nur des Spareffektes wegen zu Produkten gegriffen hat, die er nicht wirklich braucht.
Auch für Sonderangebote gelten zwei Jahre Gewährleistung, was bedeutet, dass fehlerhafte Artikel wie sonst auch reklamiert werden können.
Oft ist fehlerfreie preisgesenkte Ware mit dem Etikett „Vom Umtausch ausgeschlossen“ gekennzeichnet, was durchaus rechtens ist. Ein Recht auf Umtausch gibt es für fehlerfreie Artikel grundsätzlich nicht. Etwas anderes gilt nur, wenn ein Händler ein solches Recht beim Kauf durch Aushang oder individuelle Vereinbarung ausdrücklich eingeräumt hat.
Auch bei noch so günstigen Angeboten sollte die Qualität im Vordergrund stehen.

Fragen zu Käuferrechten beantwortet die Verbraucherzentrale Sachsen in der persönlichen Beratung in allen Beratungsstellen (Terminvereinbarung: Service-Telefon 0180-5-797777/Festnetzpreis 0,14 €/Min., Mobilfunk max. 0,42 €/Min.) oder am Beratungstelefon unter 0900-1-797777 (Festnetzpreis 1,24 €/Min., Mobilfunk erheblich teurer).

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