Fairer Handel – Einkauf mit gutem Gewissen

Vom Handel mit Entwicklungsländern profitieren vor allem die Industrienationen.

Die Kleinbauern vor Ort können hingegen vom Erlös ihrer Produkte oft kaum ihren Lebensunterhalt decken. Kaufen die Abnehmer aus den Industrieregionen jedoch direkt vom Erzeuger, wird der Zwischenhandel umgangen und die großen Gewinne, die sonst an die Händler gehen, kommen den Bauern zugute. Wer sich für Produkte aus fairem Handel entscheidet, kann damit nicht nur zur gerechten Entlohnung der Kleinproduzenten beitragen, sondern auch Arbeitsschutzmaßnahmen, wie das Verbot von Kinderarbeit, sichern helfen. Solidaritätszuschläge garantieren bessere Lebensbedingungen sowie die Förderung umweltverträglicher Anbausysteme.

Was bedeutet Fairer Handel?
Ziel des fairen Handels ist es, Kleinbauern einen gerechten Lohn zu zahlen und ihnen somit ihre Existenz zu sichern. Dabei gelten folgende Grundsätze:

Kleinbäuerliche Erzeuger, die ihre Waren unmittelbar an Importeure der Industrieländer verkaufen, werden unterstützt. Nur so haben Zwischenhändler und Spekulanten keine Chance.
Den Bauern werden faire und mindestens kostendeckende Preise garantiert. Sie erhalten langfristige Abnahmeverträge, die das Einkommen sichern.
Nationale und internationale Arbeitsschutzrichtlinien werden eingehalten. Dabei ist Kinderarbeit verboten, es werden Tariflöhne gezahlt und es herrscht Versammlungsfreiheit.
Solidaritätszuschläge garantieren zum Beispiel Alterssicherung, Arbeitsschutzmaßnahmen, Schulausbildung für Kinder, und eine medizinische Versorgung.
Auf Wunsch der Kleinbauern gibt es eine Vorfinanzierung, zum Beispiel für Saatgut, Werkzeuge oder Maschinen.
Auch umweltverträgliche Anbausysteme werden gefördert. Rund 70 Prozent der fair gehandelten Lebensmittel sind bereits Bioprodukte.

Tipps zum fairen Einkauf
Neben einer Vielzahl von Lebensmitteln sind auch Textilien und Handwerksprodukte aus fairem Handel zu bekommen. Allerdings müssen Sie schon gezielt nach den Produkten suchen, da noch nicht jede Handelskette „faire Produkte“ im Angebot hat. Hier einige Tipps zum fairen Einkauf:

Faire Produkte werden mit Siegeln und Logos gekennzeichnet. Hier einige Beispiele: „TransFair“, „dritte-welt-parnter“, „El Puente“, „Eine-Welt TEAM Versand“, „gepa“, „banafair“ und „Hand in Hand“.
Eine Marktübersicht ökologisch und fair produzierter Kleidung finden Sie unter Link öffnet in neuem Fensterwww.ecotopten.de/prod_kleidung.
Neben Kaffee, Tee und Kakao werden auch Honig, Zucker, Gewürze, Orangensaft, Wein, Nüsse, süße Brotaufstriche, Obst, Getreideprodukte und Süßigkeiten aus fairem Handel angeboten. Sie sind in Weltläden, vielen Naturkostläden sowie zunehmend in Supermärkten und bei Discountern zu bekommen.
Neben Lebensmitteln werden auch Haushaltsgegenstände aus Keramik und Glas, Kinderspielzeug, Musikinstrumente, Schmuck oder Kosmetik aus fairem Handel angeboten. Diese Produkte sind überwiegend in Eine-Welt-Läden erhältlich.
Fair gehandelte Produkte sind in der Regel etwas teurer. Das Geld ist allerdings gut investiert. Strenge Kriterien der Fair-Handels-Organisationen sorgen dafür, dass die Handelspartner immer bessere Preise erhalten als über den konventionellen Handel.
Wer sich beim Händler nach Produkten aus fairem Handel erkundigt, macht deutlich, dass auch wirklich eine Nachfrage hiernach besteht.
Unter den angebotenen Lebensmitteln gehört stark gebrannter oder bitterer Kaffee übrigens der Vergangenheit an. Hier gibt es inzwischen eine große Sortenvielfalt von „mild“ über „kräftig“ bis hin zu verschiedenen Espresso-Sorten.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ131644585415870/link354402A.html)

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