Kfw-Fördermittel für altersgerechtes Umbauen fallen weg

Jetzt noch Gelder für 2012 sichern

Die Bundesregierung wird im Haushalt 2012 keine KfW-Fördermittel für altersgerechte Umbauten von Immobilien im Bestand mehr vorsehen, darauf weist die Landesberatungsstelle Barrierefreies Bauen und Wohnen hin. Vor dem Hintergrund unserer alternden Gesellschaft und dem steigenden Bedarf an geeignetem Wohnraum ist das Aus für die Kredit- und Zuschussprogramme zum altersgerechten Umbauen unverständlich, kritisiert die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Allein in Rheinland–Pfalz sind aktuell etwa eine Million Menschen über 60 Jahre alt. Bis zum Jahr 2035 wird ihr Anteil voraussichtlich auf 1,37 Mio. steigen.

Barrierefreier oder zumindest barrierearmer Wohnraum, der den Be-dürfnissen im Alter und bei nachlassender Gesundheit entspricht, ermöglicht ein selbstständiges Leben zu Hause bis ins hohe Alter und erleichtert eine möglicherweise notwendige Pflege. Älterwerden zu Hause in vertrauter Umgebung entspricht nicht nur dem Wunsch der meisten Menschen, es spart gegenüber einem Umzug in ein Seniorenheim enorme Kosten. 90 Prozent der Menschen über 60 Jahre werden in ihrer privaten Wohnung alt. Lediglich 10 Prozent entscheiden sich für eine Unterbringung in einer Alteneinrichtung. Bundesweit sind lediglich etwa 0,25 Millionen Wohnungen barrierefrei oder barrierearm. Das ist ein Anteil von 5 Prozent des Wohnungsbestandes. Nach einer Schätzung des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. wird der Bedarf bis zum Jahr 2020 auf rund 3 Millionen Wohnungen ansteigen.

Wer sein Haus oder seine Wohnung für die Zukunft rüsten will, kann noch bis Dezember KfW-Fördermittel für den altersgerechten Umbau bei seiner Hausbank beantragen. Noch stehen Gelder zur Verfügung. Die geplanten Umbaumaßnahmen sollten dann innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Mit zinsgünstigen Darlehen bis zu einer Höhe von 50.000 Euro pro Wohneinheit können Maßnahmen zur Wohnrauman-passung wie die barrierefreie Umgestaltung des Badezimmers oder der ebenerdige Zugang ins Gebäude mit Hilfe einer Rampe leichter umgesetzt werden.

Wer einen Umbau ins Auge fasst und seine Wohnung den individuellen Bedürfnissen anpassen möchte, kann sich an die Landesberatungsstelle Barrierefreie Bauen und Wohnen wenden. Erfahrene Architektinnen und Architekten entwickeln gemeinsam mit den Ratsuchenden maßgeschneiderte Lösungen. Alle Beratungen, auch die Beratungen vor Ort, sind kostenlos.

Regionale Beratungsstellen gibt es in 10 Städten in Rheinland-Pfalz. Telefonisch ist die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 06131-223078 zu erreichen, die E-Mail-Adresse lautet barrierefrei-wohnen@vz-rlp.de. Tipps und Informationen zum Bera-tungsangebot finden Interessierte auch im Internet unter www.barrierefrei-rlp.de. Träger der Landesberatungsstelle ist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Kooperationspartner ist die Architektenkammer.

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