Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen)

Abschied von der Glühbirne.

Herkömmliche Glühlampen produzieren in erster Linie Wärme. Nur etwa fünf Prozent des benutzten Stroms werden tatsächlich in Licht umgewandelt. Kompaktleuchtstofflampen brauchen, um die gleiche Helligkeit zu erzielen wie die vertrauten Glühbirnen, bis zu 80 weniger Strom. Sie sind damit deutlich effizienter und reduzieren den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid 2. Durch den Abschied von den Glühbirnen möchte die Europäische Union bis 2020 15,5 Millionen Tonnen 2 einsparen. Neben den vielen Angaben auf der Verpackung informieren wir auch über:

Angaben auf der Verpackung

Bei Energiesparlampen reicht es nicht mehr, allein auf Größe und Wattzahl zu schauen. Deshalb sind per Gesetz Angaben auf der Verpackung vorgeschrieben, um die passende Lampe für Ort und Zweck zu finden.

Sparpotenzial

Eine gute, mit der 60-Watt-Glühbirne vergleichbare 15-Watt-Energiesparlampe kann zwischen zwei und 22 Euro kosten. Damit ist sie zwar zum Teil deutlich teurer als herkömmliche Glühbirnen, braucht aber bei

Foto:istockphoto/Siemieniec
gleicher Lichtausbeute circa 75 Prozent weniger Strom, und die meisten Lampen halten mehr als zehn Mal so lange. Durch ihre längere Lebensdauer kann eine solche Energiesparvariante für ein Plus von insgesamt rund 100 Euro in der Haushaltskasse sorgen. Und die Anschaffung zahlt sich – je nach Kaufpreis – schon nach knapp 1000 Betriebsstunden aus – also oft schon im ersten Betriebsjahr. Deshalb gehört die Energiesparlampe zu einer der besten Investitionen überhaupt – vorausgesetzt: sie ist qualitativ hochwertig. Leider versprechen die Hersteller oft mehr, als die die Lampen halten können. Und das nicht nur bei Billigangeboten. Einen Preis- und Qualitätsvergleich der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2010 finden Sie hier. Im März 2011 hat die Stiftung in einem weiteren Vergleich Energiesparlampen, Halogenlampen und LED-Lampen um die beste Note konkurrieren lassen. Die jüngste Prüfung aus dem August 2011 endete mit dem Fazit: „Testsieg für LED`s“.

Haltbarkeit

Weit verbreitet ist das Vorurteil, dass Energiesparlampen beim Anschalten mehr Strom verbrauchen als in einer Stunde Betrieb. Und dass sie bei häufigem An- und Ausschalten schnell kaputt gehen. Richtig ist, dass die sogenannte Schaltfestigkeit durch eine Warmstartfunktion deutlich erhöht wird. Die auf der Verpackung deklarierte Lebensdauer sowie die Zahl der Schaltzyklen geben Aufschluss über die Haltbarkeit der Lampe. Durch den Warmstart braucht die Lampe nach dem Einschalten zwar etwas länger, bis sie ihre volle Helligkeit erreicht. Aber dafür kann sie mehr als 200.000 Schaltzyklen überleben. Auch beim Starten sind die Sparlampen keineswegs Energieverschwender. Im Übrigen: Licht auszuschalten, wenn’s nicht benötigt wird, spart immer noch die meiste Energie. Fällt eine Lampe vor der angegebenen Lebensdauer aus oder spendet sie zu wenig Licht, greift die gesetzliche Gewährleistung durch den Händler. Einige Hersteller bieten zudem eigene Garantien an. Deshalb ist es wichtig, den Kassenzettel aufzbewahren.

Ökobilanz

Foto: istockphoto/mycola
Um eine Energiesparlampe zu produzieren, wird etwa zehnmal so viel Energie benötigt wie für die Herstellung einer Glühbirne. Durch die lange Lebensdauer und den fünffach geringeren Stromverbrauch im Betrieb wird dies jedoch mehr als ausgeglichen. Positiv zudem: Korrekt entsorgte Energiesparlampen werden recycelt, und wegen der längeren Lebensdauer fällt weniger Abfall an. Anders als die neue Lampengeneration enthalten Glühbirnen zwar kein Quecksilber, dennoch verursachen die vertrauten Lampen durch ihren erheblich höheren Energiebedarf indirekt höhere Quecksilberemissionen. Die Erklärung: Kohle hat nach wie vor einen hohen Anteil an der deutschen Stromproduktion. Bei deren Verbrennung zur Stromgewinnung wird das in der Kohle natürlicherweise enthaltene Quecksilber frei gesetzt. In diesem Sinne sorgt die Glühlampe für mehr Quecksilberemissionen als zerbrochene oder nicht richtig entsorgte Energiesparlampen.

Schadstoffe und die Sorge um Gesundheitsgefahren

Bis heute gibt es keine Studien, die gesundheitsschädliche Auswirkungen belegen. Andeutungen zu negativen Folgen sind daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös. Das hat auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigt. Ebenso Entwarnung gibt die Stiftung Warentest, die regelmäßig gesundheitsschädliche Aspekte bei Energiesparlampen prüft: Die von den Lampen abgegebenen UV-Strahlen und elektromagnetischen Felder haben sich in verschiedenen Tests als unbedenklich erwiesen. Die wenigen Milligramm Quecksilber in den Lampen gelangen bei korrekter Entsorgung nicht in die Umwelt.
Elektrische und magnetische Felder im Haushalt
Bedacht werden sollte, dass sämtliche Elektrogeräte im Haushalt von elektrischen und magnetischen Feldern umgeben sind. Dabei nimmt die Feldstärke bei Haushaltsgeräten allerings mit zunehmender Entfernung rasch ab und sinkt in der Regel im Abstand von 30 Zentimetern bis einem Meter vom Gerät auf unproblematische Werte. Entscheidend ist es, eine andauernde Belastuung über viele Stunden täglich zu vermeiden: ganz einfach durch Abstand halten und/oder Abschalten insbesondere nachts. Diese Verhaltensregeln gelten auch für alle Beleuchtungsmittel.
„Riechende“ Lampen
Der NDR hat in der Sendung Markt vom 19. April 2011 berichtet, dass bei eingeschalteten Energiesparlampen Phenol ausgasen könne. Die Darstellung kann, da die Daten nicht zur Verfügung gestellt wurden, nicht nachvollzogen werden. Man riecht Phenol schon lange, bevor es eine gefährliche Konzentration erreicht. Nach Einschätzung der „Innenraumlufthygiene Kommission“ geht von Energiesparlampen keine Gefahr aus. Die gemessenen Stoffe und Stoffmengen sind vergleichbar mit denen anderer Elektrogeräte. Die in der Fernsehsendung vorgestellten Messungen wiesen Werte auf, die auf einen normal großen Raum bezogen weit unterhalb der Grenzwerte lagen. Hinzu kommt, dass der Test mit fabrikneuen Lampen gemacht wurde. Da die meisten Emissionen jedoch bei neuen Produkten auftreten, sind während einer Lebensdauer von 5 Jahren deutlich geringere Emissionen zu erwarten. Dennoch raten die Verbraucherzentralen dazu, „riechende“ Lampen umzutauschen. Technisch ist es möglich, die Lampen schadstoffärmer herzustellen. Achten Sie dazu auch auf aktuelle Testberichte in den Medien, zum Beispiel der Stiftung Warentest. Häufig werden bei einer Prüfung von Energiesparlampen die chemischen Emissionen mit gemessen und bewertet.
Quecksilber
Energiesparlampen sind kleine Leuchtstoffröhren. Um zu funktionieren, benötigen sie eine kleine Menge Quecksilber. Bei den üblichen Haushaltslampen beträgt sie nur noch ein halbes bis vier Milligramm (mg). Per Verordnung ist das Maximum auf 5 Milligramm festgelegt. Auch Neonröhren enthalten Quecksilber. Wieviel Quecksilber in der Energiesparlampe steckt, muss seit 1. September 2010 auf der Verpackung stehen. Die Angabe versteckt sich hinter der Abkürzung „Hg“ (dem chemischen Zeichen für Quecksilber).

Risiken durch zerbrochene Lampen

Zerbricht eine Energiesparlampe mit 5 Milligramm Quecksilber (viele Lampen enthalten deutlich weniger) in einem 20 Quadratmeter großen Raum, so bleibt die Quecksilberkonzentration unterhalb des an Arbeitsplätzen erlaubten Grenzwertes. Dieser Grenzwert ist für eine Aufenthaltsdauer von 40 Stunden die Woche gedacht. Da man für das Einsammeln der kaputten Lampe nur einige Minuten braucht und den Raum anschließend lüften sollte, ist die Belastung also noch deutlich geringer. Zudem ist nicht anzunehmen, dass das gesamte Quecksilber aus der Lampe in den Raum entweicht. Die Quecksilbermenge, die man durch den Verzehr von Thunfisch oder Schillerlocke (Hai) zu sich nimmt, kann eine größere Belastung darstellen als die seltene Entsorgung einer zerbrochenen Energiesparlampe.
Energiesparlampen mit Amalgam
Bei diesen Lampen ist das Quecksilber in ausgeschaltetem Zustand teilweise als Amalgam in einer Metalltablette gebunden. Dadurch soll bei Lampenbruch weniger Quecksilber in die Raumluft gelangen. Allerdings: Auch diese Lampen benötigen zum Zünden gasförmiges Quecksilber, das aus dem Amalgam kommt. Ist eine Amalgam-Lampe eingeschaltet und zerschellt, wird deshalb ebenfalls Quecksilber freigesetzt. Zudem scheinen amalgamhaltige Lampen zu Zündungsproblemen bei niedrigen Temperaturen zu neigen.
Splitterschutz oder Schutzkolben
Das Risiko brechender Lampen lässt sich durch Modelle mit Splitterschutz oder Schutzkolben< verringern. Den Schutzkolben erkennt man daran, dass die Energiesparlampe die Form einer Glühbirne oder eine runde Umhüllung hat. Den Splitterschutz kann man nicht unbedingt erkennen. Fragen Sie beim Kauf nach einer Silikon-Ummantelung (leider auf der Verpackung nicht immer angegeben)! Zu berücksichtigen ist, dass ein Splitterschutz möglicherweise die Helligkeit der Lampe beeinflusst. Erkundigen Sie sich deshalb im Geschäft und kaufen im Zweifel ein Modell mit einer höheren Wattzahl (Leistung). Die Gefahr einer zerschellenden Lampe reduzieren Sie auch, wenn sie beim Ein-und Ausschrauben am Sockel und nicht am Glaskörper anfassen. Verhaltensregeln Ist eine Lampe zu Bruch gegangen, sollte der Raum nach Öffnen aller Fenster rasch verlassen und dabei unbedingt die Tür geschlossen werden. Nach etwa 15 Minuten können die Splitter umsichtig beseitigt werden. Das Umweltbundesamt hat dazu Verhaltensregeln zusammengestellt. Entsorgung ausgedienter Lampen Haben Energiesparlampen ausgedient, gehören sie nicht in den Hausmüll. Denn außer Glas und umweltverträglichen Stoffen enthalten sie geringe Mengen an Quecksilber. Deshalb ist es wichtig, dass diese Lampen unversehrt gesammelt werden. Kommunen müssen dafür spezielle Container bereitstellen, in denen nur diese Lampen gesammelt werden, so dass sie bruchsicher zum Recyceln gelangen. Neben der kostenlosen Rücknahme an Recyclinghöfen bieten viele Gemeinden nach wie vor den Service an, ausgediente Energiesparlampen an Sondermüllannahmestellen oder -mobilen abzugeben. Das erspart Verbrauchern den oft lästigen und langen Weg zum Recyclinghof. Zudem nehmen einige Händler die Lampen freiwillig und kostenlos zurück. Kunden sollten sich danach beim Kauf erkundigen. Bislang geben noch zu wenige Verbraucher ausgediente schadstoffhaltige Lampen zurück: pro Jahr landen rund 80 Millionen alter Energiesparlampen im Hausmüll oder warten in Keller und Garage auf die "richtige" Entsorgung. Entsorgungsmöglichkeiten in Ihrer Nähe finden Sie im Internet. (Quelle:http://www.verbraucherzentrale-rlp.de/UNIQ131625379215667/link810901A.html)

Relevante Beiträge