Niedrige Zinsen gleich günstige Baufinanzierung?

Die aktuelle Wirtschaftslage verleitet manche Verbraucher dazu, sich allzu schnell und unüberlegt den Wunsch von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

Damit der Traum vom Immobilienbesitz nicht zum finanziellen Alptraum wird, sollte in Ruhe ein individuelles und langfristig tragbares Finanzierungskonzept entwickelt werden.

Viele Bau- oder Kaufwillige überschätzen ihre eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und glauben, dass sich jeder bei dem aktuellen Zinsniveau eine Finanzierung leisten könne. Vielen geht es nur um eine möglichst niedrige monatliche Belastung. Mit fatalen Folgen: wie viel Kredit Sie sich bei der eigenen persönlichen und beruflichen Situation überhaupt langfristig leisten können, sollte genau überlegt sein. Sie sollten sich zunächst grundlegend über alle Formen und Möglichkeiten der Baufinanzierung informieren und beraten lassen.

Das bestehende Zinsänderungsrisiko lässt sich am besten durch eine Festschreibung des Zinssatzes auf mindestens 15 Jahre reduzieren, wobei gerade bei niedrigen Zinsen zum rascheren Schuldenabbau eine möglichst hohe Tilgungsrate (mindestens 3 Prozent) vereinbart werden sollte.

Ein Beispiel: Bei einem Darlehen über 100.000 Euro, 3 % Sollzins, 15 Jahren Sollzinsbindung und für die Gesamtlaufzeit unveränderte Bedingungen unterstellt, beträgt die monatliche Rate bei 1 % anfänglicher Tilgung nur 333,33 Euro, die Gesamtlaufzeit aber mehr als 46 Jahre. Wird dagegen eine Tilgung von 3 % vereinbart, beträgt die Ratenhöhe zwar 500,00 Euro, das Darlehen ist aber bereits nach etwas mehr als 23 Jahren zurückgezahlt und dazu noch ca. 45.000 Euro billiger.

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