Reduzierter Garantiezins ab 2012

Lebensversicherer in Torschlusspanik

Momentan versuchen Kapitallebensversicherer, bis Jahresende so viele Policen wie irgend möglich zu verkaufen. Der Köder für die potentiellen Kunden: „Sichern Sie sich noch den höheren Garantiezins.“ Denn den müssen die Gesellschaften
zum 1. Januar 2012 von derzeit 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent reduzieren. So hat es das Bundesfinanzministerium für neue Verträge vorgegeben. Für bestehende Policen gilt weiterhin der zum Zeitpunkt des Abschlusses gültige Zins. Beim Garantiezins oder auch Rechnungszins handelt es sich um jenen Zins, den die Versicherungen garantiert auf den Sparanteil zahlen. Unter Sparanteil versteht man die die eingezahlten Prämien abzüglich der Kosten für Provisionen und Verwaltung.

Doch Vorsicht: Wer jetzt vorschnell – ohne genaue Prüfung – unterschreibt, landet womöglich bei einer Gesellschaft mit insgesamt schlechter Verzinsung. Denn erheblich wichtiger als die garantierte Verzinsung ist die Beteiligung der Kunden an den Überschüssen, die das jeweilige Unternehmen erzielt. Deren Höhe hängt davon ab, wie gut der Versicherer die Beiträge seiner Kunden investiert. Und dabei existieren erhebliche Unterschiede. Deshalb raten die Verbraucherzentralen, sich jetzt von niemandem unter Druck setzen zu lassen und allein mit Blick auf den Garantiezins auf einen Vertrag einzulassen, der meist über Jahrzehnte läuft.

Nur wer ohnehin entschlossen ist, eine Lebensversicherung abzuschließen, und sich bereits eingehend schlau gemacht sowie Angebote verglichen hat, sollte noch in diesem Jahr eine Police kaufen.

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