Solarstrom

Eigenverbrauch wird attraktiver

Niedrigere Vergütungssätze seit Januar 2012

Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach haben die Wahl: den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen – oder ihn zumindest teilweise selbst zu verbrauchen. „Bislang brachte der Eigenverbrauch nur geringe finanzielle Vorteile, doch sinkende Vergütungssätze einerseits und steigende Strompreise andererseits lassen diese Option immer attraktiver werden“, erklärt Raymond Krieger, Energieberater der Verbraucherzentrale Bremen.

Sowohl wer Strom aus Sonnenenergie ins Netz einspeist, als auch wer ihn selbst nutzt, erhält eine garantierte Vergütung. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor. Die Vergütungssätze sinken jedoch nach dem Willen des Gesetzgebers von Jahr zu Jahr, auch da die Preise für Photovoltaikanlagen zuletzt rapide gesunken sind.

Wer 2012 eine typische Anlage mit einer Spitzenleistung von bis zu 30 Kilowatt neu auf dem Hausdach installiert, erhält vom Netzbetreiber nunmehr 24,43 Cent pro Kilowattstunde Strom, die ins Stromnetz fließt. Für den Eigenverbrauch gilt seit dem Jahreswechsel: abhängig vom prozentualem Anteil des Eigenverbrauchs zahlt der Netzbetreiber 8,05 oder 12,43 Cent je selbst verbrauchter Kilowattstunde an den Besitzer der Anlage: Wenn mehr als 30% der Erzeugung selbst verbraucht werden, gibt es die höhere Vergütung.
Steigende Strompreise sprechen für Eigenverbrauch

Die dritte Variable in der Rechnung ist der Verbrauchspreis des regulär von einem Energieversorger bezogenen Stroms, sollte der Bedarf im eigenen Haushalt nicht komplett durch die eigene Photovoltaikanlage gedeckt werden. Denn auch bei günstigen Stromanbietern kostet die Kilowattstunde mittlerweile mehr als 20 Cent, so dass der Gewinn durch das Einspeisen des selbst erzeugten Stroms zusehends dahin schmilzt. „Falls Vergütungssatz und Strompreis gleich hoch sind, kann die Netzeinspeisung sogar zum Verlustgeschäft werden“, gibt Raymond Krieger zu bedenken. Gute Gründe also, mit dem selbst erzeugten Strom den eigenen Haushalt zu versorgen.
Nähere Informationen zum Thema Photovoltaik und zum Erneuerbare-Energien-Gesetz bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder gegen einen Kostenbeitrag von fünf Euro mit einem ausführlichen persönlichen Beratungsgespräch (Terminvereinbarung Bremen: 0421-160777; Bremerhaven: 0471- 26194).

Auf der HanseBau vom 20. – 22.01.2012 beraten die Energieberater kostenlos am Stand 7 C 09 zu Energieeinsparthemen und zur Nutzung von Solarenergie.

In der Verbraucherzentrale Bremen werden darüber hinaus auch Energierechtsberatungen angeboten. Online-Beratung gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, telefonische Kurzberatung und Terminvereinbarung unter 018 – 809 802 400 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer). Die Energieeinsparberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium.

Quelle

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