Ein Auslaufmodell
Diabetiker-Schokolade, -Fruchtaufstriche oder -Cappuccino, gesüßt mit Zuckeraustauschstoffen, wie beispielsweise Fruktose, werden aus dem Handel verschwinden. Die letzten als „Diabetiker-Lebensmittel“ deklarierten Produkte dürfen im Oktober 2012 in den Verkehr gebracht werden; danach ist endgültig Schluss. Das hat der Bundesrat im Oktober 2010 beschlossen Wissenschaft und Fachgesellschaften weisen schon lange darauf hin, dass für Diabetiker die gleichen Empfehlungen für eine ausgewogene, gesunde Ernährung gelten wie für die Allgemeinbevölkerung. Spezielle Lebensmittel sind dabei überflüssig.
Diabetes mellitus ist keinesfalls nur eine „Zuckerkrankheit“; er betrifft auch Störungen des Eiweiß- und insbesondere des Fettstoffwechsels. „Für Diabetiker geeignet“ werden Lebensmittel beworben, bei denen Zucker ersetzt wird durch Zuckeraustauschstoffe, wie etwa Fruktose. Die Werbung suggeriert Diabetikern, ein besonders gesundes Produkt zu kaufen. Diese Lebensmittel enthalten aber oft mehr Fett in Verbindung mit einer ungünstigen Zusammensetzung der Fettsäuren und mehr Kalorien als „normale“ Produkte“. Eine besondere Eignung für Diabetiker liegt somit nicht vor. Lebensmittel mit dem Zuckeraustauschstoff Fruktose können – bei regelmäßigem, höherem Konsum – sogar negative gesundheitliche Folgen haben.
Die Verbraucherzentrale begrüßt die Streichung der überholten Vorgaben für Diabetiker. Sie fordert eine gut verständliche Lebensmittel- und Nährwertkennzeichnung. Neben Angaben zu Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten und Brennwert muss sie Informationen zu Ballaststoffen, Zucker, Salz sowie zur Zusammensetzung der Fettsäuren liefern. Davon profitiert auch die große Zahl der Diabetiker.
(Quelle:http://www.vz-bawue.de/UNIQ131641627218257/link871171A.html)