Studie: Klimalabel auf Lebensmitteln sind wenig hilfreich

Wie Lebensmittel produziert, verpackt und transportiert werden, wirkt sich auf das Klima aus.

Darauf achten immer mehr Verbraucher bei ihrem Einkauf und Hersteller nutzen Klimaschutz-Argumente bei der Bewerbung ihrer Lebensmittel. Doch die derzeitige Werbepraxis mit Klimaschutz und CO2-Einsparung bei Lebensmitteln ist wenig hilfreich für Verbraucher. Das zeigt eine im Auftrag der Verbraucherzentralen durchgeführte Studie. Diese suchte gezielt nach klimarelevanten Labels und Beschreibungen und bewertete, ob sie für Verbraucher verständlich und nachvollziehbar sind.

Drei der vier gefundenen Zeichen sind Eigenkreationen der Hersteller. Labelnamen wie zum Beispiel „CO2-neutral“ sagen den Kunden ohne Vorwissen wenig. Die Unternehmen liefern teilweise unzureichende oder schwer zugängliche Informationen darüber, welche genauen Aktivitäten im Klimaschutzbereich stattfinden. Die Berechnungen sind auch für Experten nicht immer nachvollziehbar. Nur das „stop climate chance“-Zeichen wird von einer unabhängigen Prüfstelle vergeben. Bei diesem Label ist die Informationsbeschaffung einfach und die Klimaschutzaussage klar.

Deutlich häufiger nutzen Lebensmittelhersteller das Internet, um über ihre klimarelevanten Aktivitäten zu informieren. Auf insgesamt 21 Unternehmens-Webseiten war dies der Fall. Teils liegen nur simple Aussagen vor wie „Klimaschutz hat für uns höchste Priorität“. Andere Unternehmen können ihre Klimafreundlichkeit mit unabhängigen und nachvollziehbaren Gutachten darstellen.

Wenn Klimaschutzfragen beim Einkauf eine Rolle spielen sollen, müssen die Informationen verlässlich, verbindlich und verständlich für Verbraucher sein, fordern die Verbraucherzentralen. Der Gesetzgeber muss sicherstellen, dass beworbene Aussagen zutreffen. Dazu gehört es auch, den Labelgeber und die angelegten Kriterien offenzulegen sowie deren neutrale Kontrolle zu gewährleisten.

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