Teure Süße in kleinen Tütchen

Vanillin-Zucker zum Kilopreis von 12 Euro

Vanillezucker hat in der Weihnachtszeit Hochsaison – sind doch Vanillekipferl und andere Leckereien der Weihnachtsbäckerei ohne diesen Geschmack undenkbar. Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein zeigt: Der Griff zu den kleinen Tütchen ist teuer und genaues Hinsehen lohnt sich. Denn meist handelt es sich um sogenannten Vanillin-Zucker, also der Variante mit künstlichem Aroma.

Ein vergleichender Blick auf die Grundpreise lohnt hier besonders, denn für 1 kg Zucker mit etwas künstlichem Vanillin werden bei einem Markenprodukt zwischen 10,- und 15,- Euro und beim Discounter immerhin noch zwischen 2,40 und ca. 3,- Euro verlangt. Saftige Aufschläge, wenn man bedenkt, dass die Aromatisierung von 100 kg Zucker mit dem künstlichen Aroma Vanillin den Hersteller nur wenige Cent kostet und Zucker mit etwa 85 Cent bis zu 1,20 Euro pro Kilo ebenfalls ein billiges Produkt ist.

Wer echtes Aroma möchte, ist mit noch weit höheren Kilopreisen dabei: Prangt der Begriff „Bourbon-Vanille“ auf der Vorderseite, so sind zwischen knapp 40 Euro und unglaublichen 99 Euro pro Kilo fällig. Spätestens hier ist ein gründlicher Blick in das Zutatenverzeichnis gefordert um zu klären, ob und wie viel echte Vanille man für sein Geld erhält. Während die teuren Bio-Produkte immerhin den prozentualen Anteil an echter Vanille ausweisen, erfahren Verbraucher im Normalfall nur, ob gemahlene Vanilleschoten, Vanille-Extrakt oder Aroma enthalten sind. Um die Begriffe richtig deuten zu können ist Hintergrundwissen erforderlich. Denn teilweise werden die leeren, ausgelaugten Schoten (extrahierte Vanilleschoten) vermahlen um die typischen, vom Verbraucher erwarteten schwarzen Pünktchen zu erzeugen. Für den intensiven Geschmack wird gerne mit künstlichem Aroma nachgebessert. Den Begriff künstlich wird man aber im Zutatenverzeichnis vergeblich suchen, denn er ist mit den neuen Vorschriften zur Aromen-Kennzeichnung verschwunden. Stattdessen wird jetzt nur noch der Begriff Aroma verwendet. Wer Wert auf die Natürlichkeit legt, muss dagegen auf folgende Bezeichnungen achten: Natürliches Vanille-Aroma, Bourbon-Vanille Extrakt oder Vanilleschoten gemahlen bzw. Bourbon-Vanilleschoten gemahlen.

All denjenigen, die Vanillezucker mit natürlichem Vanille-Aroma zu einem günstigen Kilopreis von etwa 3,- bis 4,- Euro erhalten möchten, empfiehlt die Verbraucherzentrale den Vanillezucker selbst herzustellen. Das ist einfacher als gedacht: Ein Kilo Zucker kommt in ein großes Glas mit Schraubverschluss, darunter wird das ausgekratzte Mark von ein oder zwei Vanilleschoten gerührt und die ausgekratzte Schote mit in das Glas gesteckt. Der Zucker nimmt schon nach kurzer Zeit das Vanillearoma an

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