Verbraucherrecht gilt auch auf polnischem Markt

Verbraucherzentrale: Umtauschrecht nur bei Mängeln

In der Vorweihnachtszeit lockt die Hoffnung auf Schnäppchen viele Deutsche zu einem Einkaufsbummel auf polnische Märkte in Grenznähe, wo man meist sogar in Euro zahlen kann. Die lockere Basaratmosphäre sollte jedoch nicht zur Sorglosigkeit verleiten. Katarzyna Trietz, Leiterin des Deutsch-Polnischen Verbraucherinformationszentrums, hat einen Kauftipp parat: „Zwar kann man eine zu klein gekaufte Lederjacke wie in Deutschland nur bei kulanten Händlern umtauschen, aber für die berechtigte Reklamation einer aufgegangenen Naht an der neuen Jacke ist der Kaufbeleg die sicherste Form, um den Kauf zu beweisen.. Bei jedem höherwertigen Kauf sollte man also nach einer Quittung fragen.“

Bei Mängeln können Verbraucher eine Ware auch in Polen grundsätzlich reklamieren, ob sie nun auf dem Markt oder im Kaufhaus erworben wurde. Da dies möglichst schriftlich mit Kaufbeleg gegenüber dem Verkäufer erfolgen sollte, wird es bei Marktkäufen in der Praxis meist schwierig, weil die Kunden oft keine Kaufbelege bekommen, Verkäufer kurzfristig wechseln oder Verbraucher sich nicht mehr an den Stand erinnern. Fragt man also bei kostenintensiven Einkäufen auf dem Basar gleich nach einer Quittung, erleichtert das bei einer eventuellen Reklamation die Durchsetzung des Rechts auf eine kostenlose Reparatur oder den Erhalt einer neuen Ware.

Anders verhält es sich hingegen, wenn die Sache in Ordnung ist, aber im Nachhinein nicht mehr richtig gefällt. Hier ist ein Rücktausch allein der Kulanz des Verkäufers überlassen. „Die weit verbreitete Ansicht, ein Kunde könne jeden beliebigen Kauf innerhalb von zwei Wochen wieder rückgängig machen, ist sowohl nach polnischem als auch nach deutschem Recht falsch!“, stellt die Expertin klar und empfiehlt deshalb: „Wer Wert auf einen möglichen Umtausch legt, sollte gleich vor dem Einkauf nach dieser Möglichkeit fragen.“

Mehr Informationen zu grenzüberschreitenden Verbraucherfragen erhalten Interessierte direkt im Deutsch-Polnischen Verbraucherinformationszentrum in Frankfurt (Oder in der Karl-Marx-Str. 7), telefonisch unter 0335-500 80650, per E-Mail unter konsument@vzb.de oder im Internet: www.konsument@vzb.de.

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