Verdient der Heringssalat seinen Namen?

10 Jahre QUID – was ist das eigentlich?

Welcher Heringssalat enthält am meisten Hering? War der Krabbenanteil im Krabbensalat früher nicht einmal größer? Besteht die Geflügelsalami wirklich überwiegend aus Geflügelfleisch? Fragen, die sich Verbraucher beim Einkauf häufig stellen. Die Verpflichtung zur Mengenkennzeichnung soll seit nunmehr 10 Jahren Licht ins Dunkel bringen.

Seit langem müssen in Zutatenlisten alle Zutaten in Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgelistet werden. Aber nicht, wie viel von den einzelnen Bestandteilen verwendet wurde. Genau das möchten viele Verbraucher jedoch wissen. QUID heißt die Verpflichtung zur QUantitativen Inhalts Deklaration – sie soll seit 2001 einen Beitrag zur Bestimmung der Qualität von Lebensmitteln leisten. Diese Regelung bestimmt, dass bei verpackten zusammengesetzten Lebensmitteln die Menge der zugesetzten wertgebenden bzw. kaufentscheidenden Bestandteile anzugeben sind, wenn

die Zutat im Produktnamen vorkommt, z.B. Hering im Heringssalat oder Schinken auf der Schinkenpizza

die Zutat besonders hervorgehoben wird, z.B. durch Bilder oder Hinweise wie „mit viel Milch“ oder „mit viel Gemüse“

der Verbraucher mit der Verkehrsbezeichnung bestimmte Zutaten in Verbindung bringt, z.B. die Früchte bei Roter Grütze oder die Pilze in der Jägersoße.

Die tatsächlichen Mengenanteile der oft vollmundig beworbenen Inhaltstoffe liegen häufig weit unter den Erwartungen der Verbraucher.

Die eigentlich verbraucherfreundliche Regelung bietet insgesamt viel Spielraum für Interpretationen und hat auch ihre Ausnahmen. So muss eine mengenmäßige Kennzeichnung nicht erfolgen, wenn der Hersteller davon ausgeht, dass der Verbraucher seine Kaufentscheidung nicht von der Menge einer Zutat abhängig macht, wie z.B. beim Milchreis. Das gilt ebenso, wenn ein Abtropfgewicht anzugeben ist bzw. die Zutat nur in kleinen Mengen der Geschmacksabrundung diente, wie bei Kräutern und Gewürzen.

Auch für das Aufspüren versteckter Preiserhöhungen spielt die QUID Regelung eine wichtige Rolle. Selbst wenn sich das Gesamtgewicht eines Salates vielleicht nicht ändert, wird der billige Mayonnaise-Anteil unter Umständen größer. So schwankt der Heringsanteil in Salaten immerhin zwischen 20 % und 50 %, was sich auch im Preis niederschlägt.
Mit kritischem Blick einzukaufen ist weiterhin die Devise.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ131593484806970/link927221A.html)

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