Volltreffer für Geldbeutel und Klima

Fahrgemeinschaften, Car-Sharing, mal Fahrrad statt Auto, Fahren ohne Bleifuß

Car-Sharing
Rund 45 Millionen PKW sind derzeit in Deutschland zugelassen, doch in den meisten Privathaushalten wird das Auto nicht mehr als eine Stunde am Tag genutzt. Wer einmal zusammenrechnet, was der Spritfresser vor dem Haus im Jahr sonst für Unterhalt, Versicherungen und Anschaffung verschlingt, muss sich fragen, wie wirtschaftlich sein Gefährt wirklich ist. Denn: Das eigene Auto kostet auch, wenn es bloß vor der Tür steht.

Autoteiler schonen Umwelt und Geldbeutel

Autoteiler zahlen nur, wenn sie das Fahrzeug auch wirklich nutzen. Sei es als Mitfahrer bei einer Mitfahrzentrale, als Fahrer eines Mietautos oder als Mitglied einer Car-Sharing-Organisation. Klarer Vorteil aller Varianten: Die Fixkosten werden auf viele Köpfe verteilt. Je mehr Menschen das Auto nutzen, desto geringer der Preis. Beim organisierten Car-Sharing wird beispielsweise ein Auto von 15 bis zu 20 Personen genutzt. Weiterer Pluspunkt für die Umwelt: Autoteiler fahren in der Regel seltener und sparen sich unnötige Fahrten.
Wie funktioniert Car-Sharing?

Beim organisierten Car-Sharing wird man Mitglied in einer entsprechenden Organisation am Wohnort. In der Regel muss zunächst eine Aufnahmegebühr (20 bis 200 Euro) gezahlt und eine Kaution (200 bis 650 Euro) hinterlegt werden. Neben einem geringen monatlichen Mitgliedsbeitrag fallen nur noch Entgelte an, wenn ein Fahrzeug auch wirklich benutzt wird. Abgerechnet wird nach einem kombinierten Zeit-/Kilometertarif. Beispiel: Ein Anbieter berechnet für einen Kleinwagen 2,- Euro pro Stunde und 20 Cent pro gefahrenen Kilometer. Einschließlich Buchungsgebühr von 1,- Euro und dreistündige Nutzung für eine Fahrt von 25 Kilometern sind am Ende 12 Euro zu zahlen. Gebucht werden kann in der Regel per Internet oder Telefon rund um die Uhr; die Fahrzeuge stehen an festen Stationen bereit. Einige Car-Sharing-Organisationen bieten neben Standardtarifen auch Sonderkonditionen, zum Beispiel Wochenendspecials, Nachtrabatte für Frauen oder Firmen- und Studententarife. Einen einfachen Zugang zum Car-Sharing gibt es in vielen Städten auch für Abo-Kunden des ÖPNV und für BahnCard-Inhaber.

➜ Tipps zum Car-Sharing
Bevor man Mitglied in einer Car-Sharing-Organisation wird, sollten folgende Punkte gecheckt werden:
Ist die Buchungszentrale rund um die Uhr besetzt? Nur so ist wirklich Mobilität garantiert, wenn sie auch nötig ist.
Stehen die Fahrzeuge an möglichst vielen Standorten bereit? Je mehr Standorte, desto kürzer ist der Weg zum Auto.

Weitewre Informationen sowie Adressen von Car-Sharing-Organisationen in Deutschland und Preisrechner gibt es hier

Auto lieber mieten?

Eine weitere Alternative, nur bei Bedarf einen PKW zu nutzen, ist der Mietwagen. Bei manchen Anbietern besteht die Möglichkeit, für einen bestimmten Jahresbeitrag Autos zu günstigen Tages- und Wochenpreisen zu mieten. Meist werden dabei allerdings Mindestbuchungen vorausgesetzt. Bei der Entscheidung für eine große Kette oder lokale Anbieter sollten Service und Preise verglichen werden – die Preisunterschiede sind erheblich.

Nachteil gegenüber dem Car-Sharing: Weil das Gefährt in der Regel für mindestens einen ganzen Tag gemietet werden muss, lohnt sich der Mietwagen für kurze Strecken oder einen spontanen Einkauf nicht. Auch sind die Mietstationen nicht rund um die Uhr besetzt. Wer buchen möchte, muss ist an die klassischen Bürozeiten gebunden.

➜ Tipp: Wer online seinen Wagen mietet, wird oft mit Preisvorteilen belohnt. Aber auch Verhandeln vor Ort kann Geld sparen. Doch Achtung: So manche Billig-Offerte löst sich spätestens dann in Wohlgefallen auf, wenn zum Beispiel eine Vollkaskoversicherung nicht im Preis enthalten ist.
Apropos Versicherung: Auch auf die Haftungsbedingungen im Schadensfall sollte man ein Auge haben. Liegt die Selbstbeteiligung sehr hoch, kann ein selbstverschuldeter Unfall ganz schön ins Geld gehen.

Fahrgemeinschaften

Die einfachste Form sich ein Auto zu teilen ist das private Car-Sharing mit Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn. Um Ärger vorzubeugen, sollten vorher unbedingt rechtliche Details wie Versicherung, Nutzungs- und Haftungsbedingungen schriftlich geklärt werden. Verkehrsclubs wie der ADAC oder der VCD bieten dafür Musterverträge an, in denen die wichtigsten Punkte geregelt sind.

➜ Tipp: Grundsätzlich sollte bei gemeinsam genutzten Fahrzeugen eine Haftpflichtversicherung mit unbegrenzter Deckung abgeschlossen werden, gegebenenfalls ergänzt durch eine Teil- bzw. Vollkaskoversicherung. Sinnvoll ist auch der Abschluss einer Verkehrs-Rechtsschutzversicherung. Eine Insassenunfallversicherung oder ein Schutzbrief sind aus Sicht der Verbraucherzentrale jedoch unnötig.

Wer einfach nur seine Spritkosten begrenzen möchte, kann sich zumindest immer gleiche Fahrtstrecken mit Arbeitskollegen, Bekannten oder Freunden teilen. Immer mehr Leute suchen mittlerweile Gleichgesinnte, um Fahrgemeinschaften zu bilden. Eine Möglichkeit, diese zu finden, bieten beispielsweise die Pendlernetze in Bayern, Nordrhein-Westfalen, im Rhein-Main-Gebiet, in Sachsen und in Stuttgart. Nach Städten geordnet werden hier Mitfahrer für Menschen, die täglich ähnliche Strecken zurücklegen gesucht. Weitere Informationen zu Fahrgemeinschaften finden Sie hier.

Mitfahrerzentralen

Für einmalige oder längere Strecken bieten sich auch Mitfahrerzentralen an, die fast in jeder größeren Stadt zu finden sind. Egal ob man innerhalb Deutschlands reisen oder einen Kurztrip nach Paris unternehmen will, in den Datenbänken der Mitfahrerzentralen können sich Selbstfahrer wie auch Mitfahrer registrieren lassen. Die Zentrale vermittelt dann gegen Gebühr zwischen den Suchenden. Kommt die Fahrt zustande, wird der Spritpreis einfach geteilt. Nach Mitfahrern kann übrigens auch online gefahndet werden.

(Quelle:http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ131617704200946/link853021A.html)

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