Stromanbieter fällt auf durch dubioses Finanzgebaren
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen erreichen immer mehr Beschwerden von Kunden des Stromanbieters envacom Energy aus Greven. So wurden zahlreiche Abschlagszahlungen speziell im September doppelt abgebucht und trotz Reklamation bisher nicht immer rückerstattet. Auch die vereinbarten Abbuchungstermine wurden häufig nicht eingehalten. „Viele Kunden warten außerdem seit längerem auf ihre Jahresabrechnungen, manche bereits seit mehr als einem viertel Jahr“, berichtet Energierechtsexpertin Karin Goldbeck.
Der Verdacht: Der Stromanbieter zögert die Abrechnungen hinaus und verschafft sich finanzielle Vorteile. Übersteigt beispielsweise die Summe der Abschlagszahlungen den tatsächlichen Verbrauch, entsteht ein Guthaben. Kunden, die deshalb mit einer Gutschrift rechnen dürfen, fürchten nun um ihr Geld.
Die Verbraucherzentrale rät Kunden von envacom Energy, ihr Konto regelmäßig zu kontrollieren und unberechtigt abgebuchte Beträge durch das Geldinstitut zurückzuholen. Wenn die Jahresabrechnung länger als vier bis sechs Wochen auf sich warten lässt, ist es sinnvoll, dem Stromanbieter eine 14-tägige Frist zu setzen und die Berechnung von Verzugszinsen anzukündigen. Unterstützung sowie Musterbriefe gibt es in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale.
Telefonische Beratung zum Thema Energierecht erhalten Verbraucher auch unter
0900 1 7979-08 (für 1,50 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise abweichend), montags von 16 bis17 Uhr und dienstags von 12 bis 13 Uhr.
Informationsmaterial zum Anbieterwechsel ist in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen kostenlos erhältlich oder kann auf der Homepage der Verbraucherzentrale Niedersachsen unter der Rubrik Projekte/Energiepreise heruntergeladen werden.
Das Projektthema „Energiemarkt“ der Verbraucherzentrale wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gefördert.