G20-Agrarminister beschließen Aktionsplan

Aigner dringt auf schnelle Umsetzung

„Mehr Transparenz auf internationalen Rohstoff-Märkten“
Zum Abschluss des Treffens der Agrarminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am 23. Juni 2011 in Paris hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner eine schnelle Umsetzung des beschlossenen Aktionsplans gefordert.

„Von diesem G20-Treffen geht ein klares Signal aus: Die Agrarminister sind entschlossen, für mehr Transparenz auf den internationalen Märkten zu sorgen, um Missbrauch und Manipulation von Rohstoffpreisen einen Riegel vorzuschieben. Der in Paris beschlossene Aktionsplan enthält wirksame Maßnahmen, die nun möglichst schnell greifen müssen“, erklärte Aigner in Paris.

„Wir müssen die Funktionsfähigkeit der Agrarmärkte stärken, Markttransparenz und Marktinformation verbessern und alles daran setzen, die extremen Preisschwankungen einzudämmen.“ Aigner kündigte an, das Thema auf dem Internationalen Agrarministergipfel im Januar 2012 in Berlin weiter voranzutreiben.

Frankreich hat die Preisschwankungen von Agrarrohstoffen zum Schwerpunkt seiner G20-Präsidentschaft erklärt. Deutschland unterstützt die Initiative Frankreichs, zur Verbesserung der weltweiten Ernährungslage und zur Eingrenzung extremer Preisschwankungen einen Aktionsplan zu verabschieden. Bundesministerin Ilse Aigner setzt sich für mehr Transparenz auf den Agrarmärkten und auf internationaler Ebene für gemeinsames Engagement gegen Missbrauch und Manipulation von Preisen ein. Ihr Ziel ist es, die Auswirkungen übermäßiger Preisschwankungen im Agrarrohstoff- und Lebensmittelbereich zu mindern ohne die Funktionsfähigkeit der Märkte zu beeinträchtigen. Weitere Informationen lesen Sie hier: Transparenz auf den Agrarmärkten.

Aigner sprach in Paris von einem „historischen Treffen“: „Erstmals in der Geschichte haben sich die Agrarminister der G20 versammelt, um Antworten zu finden auf die entscheidenden Zukunftsfragen unseres Planeten: Wie können wir das Menschenrecht auf Nahrung sichern, wie können wir die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung gewährleisten und unsere wichtigsten Rohstoffe vor Spekulation und Preistreiberei schützen?“

Durch die „alarmierende Achterbahnfahrt auf den Weltmärkten für Agrar-Rohstoffe“ seien Grundnahrungsmittel besonders für viele Menschen in den Entwicklungsländern unbezahlbar geworden. „Wir Agrarminister bekennen uns zum Menschenrecht auf Nahrung – die internationale Gemeinschaft steht hier in der Verantwortung. Nahrungsmittel und Agrarrohstoffe sind kein Produkt wie jedes andere. Es geht um die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen. Deshalb müssen wir verhindern, dass Nahrungsmittelmärkte zum Objekt von Spekulanten und Zockern werden“, sagte Aigner.

Agrarmärkte und Welternährung
Von Preissteigerungen etwa bei Weizen oder Mais sind besonders die notleidenden Menschen in Entwicklungsländern betroffen. Deshalb ist es wichtig, dass auf internationaler Ebene Maßnahmen ergriffen werden.

So wurde beim 3. Agrarministergipfel des BMELV zu Handel und Sicherung der Welternährung im Januar 2011 in Berlin ein gemeinsames Kommuniqué zur Bedeutung des Handels, eines integrierten Handelssystems und der regionalen Erzeugungsstrukturen für die Ernährungssicherung verabschiedet. Näheres dazu finden Sie hier:Handel und Sicherung der Welternährung: Global – Regional – Lokal.

Der Ausschuss für Welternährungssicherung der Vereinten Nationen (Committee on World Food Security – CFS) ist seit Oktober 2010 zu einer der wichtigsten Plattformen für die Koordinierung von Maßnahmen zur weltweiten Ernährungssicherung aufgewertet worden. Nicht-Regierungsorganisationen, Wirtschaft und Wissenschaft wurden in seine Arbeit eingebunden. Er wird im Oktober 2011 die Frage „Zugang zu Land“ behandeln.

Auf der internationalen Konferenz „Politik gegen Hunger“ (30. November bis 2. Dezember 2011 in Berlin) lädt das BMELV dazu ein, den Zugang zu natürlichen Ressourcen und Ernährungssicherung zu diskutieren.

(Quelle: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Europa-Internationales/Welternaehrung-FAO/G20-Treffen.html)

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