Arzneimittelkauf im Ausland

Medizinische Souvenirs oft bedenklich

Gerne nutzen Reisende ihren Urlaub, um sich an fernen Orten mit preiswerten Arzneimitteln einzudecken. Die Zollbestimmungen begrenzen die Bevorratung jedoch: Eine Einfuhr nach Deutschland ist nur für den persönlichen Bedarf erlaubt. Medikamenten-Mitbringsel sollten, auch wenn sie noch so verlockend erscheinen, auf keinen Fall bei fliegenden Händlern, sondern nur in zugelassenen Apotheken gekauft werden. Andernfalls droht, Fälschungen mit möglicherweise gefährlichen Inhaltsstoffen aufzusitzen.

Arzneimittel aus Europa: Rezeptpflichtige Medikamente, die Urlauber innerhalb der Europäischen Union (EU) oder in Island, Liechtenstein und Norwegen kaufen, dürfen nach Deutschland eingeführt werden, sofern sie auf dem hiesigen Markt zugelassen sind. Möchte man frei verkäufliche Arzneimittel – etwa Nahrungsergänzungs- und Naturheilmittel – mit nach Hause nehmen, kann es Probleme geben. Denn viele solcher Präparate halten den strengen Auflagen in Deutschland nicht stand.
Arznei aus dem außereuropäischem Ausland: Der Import von Medikamenten aus Ländern außerhalb der EU ist verboten. Zulässig ist lediglich, Arzneimittel mitzubringen, die für einen akuten Bedarf während der Reise im Ausland gekauft wurden. Auch per Post dürfen keine Medikamente – etwa aus der Türkei oder aus Thailand – die deutsche Grenze passieren.
Beipackzettel: Aspirin ist nicht gleich Aspirin. Arzneimittel, die im Ausland hergestellt werden, können trotz Namensgleichheit abweichende Inhaltsstoffe und Dosierungen enthalten. Deshalb sollten Urlauber, die ein Medikament benötigen, vor der Einnahme am besten einen Arzt oder Apotheker vor Ort fragen oder – sofern sprachlich möglich – den Beipackzettel lesen, um sich über die Zusammensetzung und Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln zu informieren.
Versandapotheken: Kunden, die preiswert Arzneimittel aus dem Ausland übers Internet bestellen wollen, sollten vorher prüfen, ob sie es mit einer seriösen Bezugsquelle zu tun haben. Medikamente, die über deutsche Versandapotheken und von Arzneibestellung_im_Internet Anbietern aus der Europäischen Union angeboten werden, sind unbedenklich. Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information hilft bei der Suche nach einer seriösen Versandapotheke. Ansonsten tummeln sich auf dem grenzenlosen Markt des World Wide Web unzählige Schwindler und Quacksalber, die teilweise sehr überzeugend für ihre Produkte werben. So sind zum Beispiel die jeweiligen Informationen oft in deutscher Sprache verfasst, um vertrauenerweckend zu wirken. Wegen der fehlenden Sicherheit ist es Privatpersonen verboten, Medikamente in Ländern außerhalb der EU zu bestellen. Ohnenhin wird der Spareffekt bei der Internet-Order oftmals überschätzt: Zumeist zahlt sich lediglich der Bezug rezeptfreier Tabletten und Tropfen aus. Allerdings können auch dabei die Versandkosten den preiswerten Vorteil wieder aufheben. Ein vorheriger Preisvergleich – sowohl im Internet als auch bei einer Apotheke vor Ort – ist es deshalb ratsam.

(Quelle: http://www.vz-berlin.de/UNIQ131610917109341/link761431A.html)

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