Ausreichende Jodversorgung

Wichtig für eine gesunde Entwicklung

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Eine ausreichende Jod-Versorgung ist daher wichtig für eine gesunde Entwicklung. Denn ein Jodmangel kann vielfältige gesundheitliche Probleme verursachen.

Die augenfälligste Gesundheitsstörung ist die Vergrößerung der Schilddrüse. Aber auch Unfruchtbarkeit, erhöhte Neigung zu Fehlgeburten oder eine verminderte Leistungsfähigkeit können im Zusammenhang mit einer mangelhaften Jodversorgung stehen. Insbesondere die Spätfolgen der jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrößerungen verursachen neben persönlichem Leid auch erhebliche Kosten für das Gesundheitswesen, die durch eine ausreichende Jodversorgung leicht vermieden werden können.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte deshalb im Mai 1990 eine Entschließung verabschiedet mit dem Ziel, bis zum Jahr 2000 in allen Ländern die Jodmangelerkrankungen vollständig zu eliminieren. Trotz großer Fortschritte in vielen Ländern konnte dieses Ziel nicht vollständig erreicht werden. Daher hat die Weltgesundheitsversammlung im Mai 2005 die Notwendigkeit der Jodsalzprophylaxe erneut unterstrichen und die Mitgliedstaaten in einer Resolution aufgefordert, die Bemühungen für eine nachhaltige Bekämpfung von Jodmangelkrankheiten zu verstärken, insbesondere durch eine universelle Salzjodierung.

Deutschland ist wie fast alle EU- Staaten infolge eines ungenügenden natürlichen Jodgehalts der Nahrung von der WHO als Jodmangelgebiet Grad I – II klassifiziert worden. Zur Behebung des Jodmangels in der Bevölkerung hat die Bundesregierung bereits 1989 durch die Neugestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen mit der schrittweisen Einführung der Jodsalzprophylaxe auf freiwilliger Basis begonnen. Da auf der einen Seite jeder Salz isst, sich der Verzehr von Speisesalz aus Geschmacksgründen andererseits selbst begrenzt, kann durch die Jodsalzprophylaxe eine flächendeckende gleichmäßige Versorgung der gesamten Bevölkerung ohne die Gefahr einer zu hohen Jodaufnahme erreicht werden. Wer in Deutschland jodiertes Speisesalz herstellen will, benötigt eine Genehmigung der zuständigen Behörde. Außerdem ist festgelegt, dass Jodsalz in Deutschland mindestens 15 mg und höchstens 25 mg Jod pro Kilogramm Speisesalz enthalten darf.
DGE empfiehlt 150 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag

Entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der WHO geht das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) von einer wünschenswerten Zufuhr von 150 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag aus. Hierfür ist es sinnvoll, neben der Verwendung von Jodsalz bei der Speisenzubereitung im Privathaushalt, natürlich jodreiche bzw. jodhaltige Lebensmittel, wie Seefisch, Fischerzeugnisse, Milch und Milchprodukte, zu verzehren. Während bei der Verwendung von Jodsalz im Privathaushalt mit rund 80 Prozent schon längere Zeit gute Ergebnisse erzielt wurden, hat die freiwillige Verwendung von Jodsalz in der Lebensmittelindustrie erst in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Um festzustellen, inwieweit die Jodversorgung in der Bundesrepublik Deutschland den Anforderungen des oben genannten WHO-Ziels entspricht, wurde zuletzt 1996 ein Jod-Monitoring im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse belegten eine deutliche Verbesserung der Jodzufuhr gegenüber früheren Untersuchungen, wiesen aber zugleich auf einen nach wie vor milden Jodmangel in der deutschen Bevölkerung hin.

Zur Überprüfung, ob mittlerweile weitere Verbesserungen festzustellen sind oder ob die Jodversorgung bei Bedarf über den Empfehlungen liegt, hat das BMELV das Robert-Koch-Institut (RKI) beauftragt, die Jodversorgung der Kinder und Jugendlichen repräsentativ im Rahmen seines Kinder- und Jugend-Survey KIGGs zu untersuchen. Neben der Messung der Jodausscheidung wurden auch die Schilddrüsenhormone und die Größe der Schilddrüsen durch Ultraschall bestimmt. Hierdurch wird ein umfassendes Bild über den Versorgungsstand der Kinder- und Jugendlichen mit Jod erhoben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen seit dem 10. August 2007 vor: Jod-Monitoring.

Mehr zur gesundheitlichen Bewertung der Jodsalzprophylaxe finden Sie auf der Website des Bundesinstitutes für Risikobewertung.

Quelle

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