Private Krankenversicherung: Keineswegs für jedermann sinnvoll

Alle Bürgerinnen und Bürger müssen eine Krankenversicherung abschleißen.

Für einige stellt sich die Frage, ob Krankheit gesetzlich oder privat versichert werden soll.

Während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) – mit wenigen Ausnahmen – grundsätzlich allen offen steht, kann man sich als Arbeitnehmer nur dann privat krankenversichern , wenn man ein Jahr lang die so genannte Jahresarbeitsentgelt-Grenze (JAEG) überschritten hat. Diese liegt bei 49.500 Euro.

Neben den Voraussetzungen unterscheiden sich die beiden Systeme auch in ihren Beiträgen. Bei der GKV ist der Beitrag vom Bruttoeinkommen abhängig. Wer mehr verdient, zahlt auch mehr. Der Beitrag in der privaten Krankenversicherung (PKV)ist dagegen abhängig von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand sowie dem gewünschten Versicherungsschutz. Mit dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung gehen Kunden eine lebenslange „Zwangsehe“ ein, da eine Rückkehr in die gesetzliche Kasse in der Regel ausgeschlossen ist.

Für Alleinstehende und kinderlose Eheleute, die beide berufstätig sind, kann es unter finanziellen Gesichtspunkten sinnvoll sein, in eine private Krankenversicherung zu wechseln. Doch Achtung: Vorerkrankungen oder auch ein bestimmtes Alter können zu Risikozuschlägen führen. Für Männer ab 46 Jahren und für Frauen jenseits der 37 ist ein Wechsel meist nicht mehr ratsam. Die anfangs niedrigen Beiträge können in späteren Jahren empfindlich ansteigen. Das Ersparte sollte unbedingt fürs Rentenalter zurückgelegt werden, da die Beträge auch bei Ausstieg aus dem Erwerbsleben nicht sinken!

Angebotsvergleich: In keinem anderen Versicherungsbereich ist ein Preis- und Leistungsvergleich so schwierig. Um einen echten Vergleich anstellen zu können, sollten mindestens 40 Versicherer gecheckt werden.
Übergang: Angebote sollten immer bei bestehendem Krankenversicherungsschutz eingeholt werden, damit keine Lücken in der Übergangszeit entstehen.
Lockvogeltarife: Häufig werden gerade jungen Leuten Billigtarife angeboten, in denen viele Leistungen gekürzt sind. Hier ist oft Ärger mit dem Versicherer vorprogrammiert. Wer den Magertarif wählen muss, da er sich einen Normaltarif nicht leisten kann, sollte lieber die Finger von der privaten Krankenversicherung lassen.
Kinder: Kinder und Lebenspartner ohne Einkommen sind in der privaten Krankenversicherung nicht kostenlos mitversichert. Sie brauchen eigene, beitragspflichtige Verträge.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ131652527004950/link11232A.html)

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