Qualität – ein Langzeittrend
Gegenwärtig gewinnen Fragen der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse zunehmend an Bedeutung.
Zum einen werden für die Verbraucher Aussagen über Qualitätseigenschaften wichtiger. Zum anderen spielt die Qualität im wirtschaftlichen Wettbewerb mit Drittlandstaaten, die über niedrigere Produktionskosten verfügen, eine bedeutendere Rolle.
560 Beiträge aus 26 Mitgliedsstaaten (darunter 30 Beiträge aus Deutschland) und fünf Nicht-EU-Ländern, die nach der Veröffentlichung des Grünbuchs 2008 bei der Kommission eingereicht wurden, belegen ein hohes Interesse an diesem Thema (siehe Linkliste unten).
Hohe Qualität soll Absatzmöglichkeiten ausbauen
Auch für das BMELV, das sich für die deutsche Bundesregierung mit einem Beitrag (siehe unten) beteiligt hat, ist es ein wichtiges Anliegen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass deutsche und europäische Landwirte qualitativ hochwertige und international wettbewerbsfähige Agrarerzeugnisse produzieren und absetzen können. In Anbetracht zunehmender Globalisierung ist die hohe Qualität ihrer Produktion ein wichtiges und zentrales Mittel, Absatzmöglichkeiten im In- und Ausland zu erhalten und auszubauen. Dies trägt zur Einkommensstabilisierung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei.
In einem nächsten Schritt hat die Europäische Kommission in einer hochrangig besetzten Konferenz am 12. und 13. März 2009 in Prag eine erste Auswertung der Beiträge vorgelegt. Eine Zusammenstellung von Dokumenten der Konferenz (Reden, Beiträge, erste Ergebnisse) finden Sie unten in der Linkliste.
Zudem hat die Europäische Kommission am 28. Mai 2009 eine Mitteilung herausgegeben, aus der folgende Ziele ihrer zukünftigen Arbeit hervorgehen:
Vorlage eines Legislativvorschlages im Bereich der Vermarktungsnormen. (Hierunter fällt unter anderem die Diskussion um eine Ausweitung der Herkunftskennzeichnung von Agrarprodukten, die Definition bisher rechtlich nicht geregelter Begriffe sowie die weitere Vereinfachung von Vermarktungsnormen),
Vorlage eines Legislativvorschlages zu Änderungen im Bereich der geschützten geografischen Angaben sowie
die Schaffung von Leitlinien für Zertifizierungen im Agrarbereich.
Zur Umsetzung dieser Ziele hat die Kommission im Dezember 2010 ein Qualitätspaket vorgelegt, das Vorschläge für zwei Verordnungen und zwei Leitlinien enthält. Derzeit laufen die Verhandlungen zu den Verordnungsentwürfen.
(http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Europa-Internationales/Agrarpolitik/EU-Gruenbuch-Qualitaet.html)