Schimmel ist vermeidbar – Schimmel – wie man ihn vermeidet

Gesundes Wohnen

Die Bildung von Schimmel lässt sich vor allem durch ausreichende Wärmedämmung sowie richtiges Lüften und Heizen weitestgehend vermeiden. Entscheidend ist vor allem eine sinnvolle Kombination dieser Maßnahmen.
Richtige Wärmedämmung

Die Oberflächentemperatur von Bauteilen wie Wände, Fußböden und Decken sollte nicht mehr als vier Grad unter der Raumtemperatur liegen. Bei einem größeren Temperaturunterschied empfehlen wir Hausbesitzern, die kritischen Stellen gegen den Wärmeverlust zu dämmen. So verringert sich die Gefahr, dass sich dort Kondensat und damit womöglich Schimmel bildet.
Luftdichte Gebäudehülle

Eine luftdichte Gebäudehülle – dazu gehören Außenwände, Dach und Keller – verringert die Verluste von Heizenergie und verhindert die Bildung von Kondensat in der Dämmschicht. Da es in einem gut gedämmten Haus nicht mehr zieht, wird auch der Wohnkomfort verbessert. Wichtig: Auch hier muss für eine ausreichende Belüftung über die freie Fensterlüftung oder mechanische Lüftungsanlagen gesorgt werden.
Richtiges Lüften

Nur durch regelmäßiges Lüften kann die Feuchte aus den Wohnräumen entweichen. Auch wenn es während der Heizperiode draußen neblig und regnerisch ist, wird durch das Lüften immer Feuchtigkeit abgeführt. Wie lange gelüftet werden soll, hängt von der Jahreszeit und den Außentemperaturen ab.

Tipps:
Drei- bis viermal täglich bei weit geöffneten Fenstern sollte man die verbrauchte Innenluft schon herauslassen. Wenn Sie berufstätig sind, lüften Sie mindestens morgens und abends. Bei längerer Abwesenheit kann eine mechanische Lüftungsanlage für ausreichende Feuchtigkeitsabfuhr sorgen.
Lüften Sie möglichst so, dass Durchzug entsteht und die Luft schnell ausgetauscht wird. Je nach Außentemperatur und Windstärke reichen schon wenige Minuten dafür aus. Es soll ja nur die warme, feuchte Luft gegen kühlere Außenluft ausgetauscht werden, ohne dass Wände, Decken und Möbel auskühlen. So bleibt in der Heizperiode auch der Energieverlust gering.

Monate notwendige Lüftungsdauer
bei ganz geöffnetem Fenster
Dezember, Januar, Februar 4 bis 6 Minuten
März, November 8 bis 10 Minuten
April, Oktober 12 bis 15 Minuten
Mai, September 16 bis 20 Minuten
Juni, Juli, August 25 bis 30 Minuten

Vermeiden Sie Dauerlüften, zum Beispiel durch Kippen des Fensters.
Lüften Sie sofort nach dem Duschen oder Baden oder wenn größere Dampfmengen durch das Kochen entstanden sind.
Lüftungsregeln für den Keller

Halten Sie im Sommer Kellerfenster und -türen am besten geschlossen, da sonst die warme Luft an den kühlen Kellerwänden kondensiert und die Räume feucht werden. Sorgen Sie im Winter für Durchzug, damit die trockene Außenluft die feuchte Innenluft verdrängt. Lüften Sie den Keller aber nur, wenn die Kellerwände wärmer sind als die Außenluft.
Richtiges Heizen

Während der Heizperiode müssen die Räume ausreichend und gleichmäßig erwärmt werden, so dass sie nicht auskühlen und genügend Feuchtigkeit von der Raumluft aufgenommen werden kann. Türen zu kühleren Räumen, wie den Schlafräumen, sollten geschlossen bleiben.

Tipps:
Heizen Sie gleichmäßig. Die Temperatur sollte in der Regel in Schlaf- und Nebenräumen bei 18-20 °Celsius sowie in Wohnräumen, Küche und Bad bei 20 -22 °C liegen.
Der Temperaturunterschied zwischen den beheizten und weniger beheizten Räumen sollte nicht mehr als fünf Grad betragen.
Halten Sie Türen zu kühleren Räumen, beispielsweise zum unbeheizten Schlafzimmer, geschlossen. So kann sich keine warme, dadurch auch feuchtere Luft aus den übrigen Räumen an den kalten Wänden niederschlagen.
Wenn Sie die Wohnung verlassen: Heizung nicht abstellen, sondern nur um circa zwei bis drei Grad absenken.
Vermeiden Sie es, die Heizkörper mit Möbeln zuzustellen oder mit Vorhängen zu verdecken.

Farben für Wände und Möbel

Acryl- und Latexfarben sowie versiegelte Oberflächen von Möbeln nehmen keinen Wasserdampf auf. Die gesamte Feuchtigkeit verbleibt somit in der Raumluft. Besser sind so genannte diffusionsoffene Farben oder naturbelassene Möbel; sie schaffen zusätzliche Feuchtepuffer.
Möbel an Außenwänden

An Außenwänden sollten Schränke oder Kommoden oben und unten die Luftzirkulation ermöglichen. Fußleisten schaffen oft automatisch einen Abstand von zirka fünf Zentimetern. Ist das Raumklima feucht und die Außenwand schlecht gedämmt, kann auch ein Abstand von zehn Zentimetern nötig sein. Außenwandecken sollten im Zweifel möbelfrei sein. Bettkästen behindern die Luftzirkulation nach unten und sind deshalb besonders in Erd- und Kellergeschossen nicht empfehlenswert. Auch große Bilder hängt man besser mit genügend Abstand zu einer schimmelgefährdeten Außenwand auf (beispielsweise mit Korkscheiben).

(Quelle:http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/UNIQ131617704200946/link893551A.html)

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