Solarwärme für Warmwasser und Heizung: Auf Dauer Entlastung fürs Konto

Unter Solarwärme oder „Solarthermie“ versteht man die Nutzung von Sonnenenergie zur Wärmegewinnung (Warmwasserbereitung und/oder Heizungsunterstützung).

Eine thermische Solaranlage zur Ergänzung der Heizungsanlage ist technisch nicht kompliziert und sehr effizient. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz schreibt für Neubauten die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen vor. Die Solarwärme stellt eine Möglichkeit dar, diese gesetzliche Auflage zu erfüllen. Einzelne Bundesländern haben diese Verpflichtung auch auf den Gebäudebestand ausgedehnt. Aber auch ohne gesetzliche Verpflichtung werden bei der Sanierung älterer Heizungsanlagen zunehmend Solaranlagen eingebaut.

Eine solche solarthermische Anlage besteht aus Solarkollektoren auf dem Dach, einem gut gedämmten Warmwasserspeicher im Heizungskeller, den Verbindungsrohren und einer Solarstation. Der Kollektor fängt die Sonnenwärme ein und erhitzt ein Wärmetransportmittel im Rohrsystem des Kollektors. In der Solarstation wird die Wärme durch eine Umwälzpumpe von den Kollektoren zu einem Verbraucher oder einem Wärmespeicher gebracht. Dort wird dem Transportmittel Wärme entzogen und es fließt in den Kollektor zurück. Im Kollektor wird es erneut aufgeheizt.
Zahl der Personen, Größe des Gebäudes

Solarthermische Anlagen lassen sich entweder ausschließlich für die Warmwasserbereitung oder auch zur Unterstützung der Heizung nutzen. Die Auslegung der Kollektoren und des Solarspeichers hängt von der Zahl der Personen ab, die mit Warmwasser versorgt werden, und von der Größe und Art des Wohngebäudes, wenn auch die Heizung unterstützt werden soll. Mit gut ausgelegten Solaranlagen können heute bis zu zwei Drittel des Bedarfs an Warmwasser und bis zu 25 Prozent der Heizenergie durch Sonnenenergie ersetzt werden. Den Restwärmebedarf deckt ein zweites Heizsystem, das mit der Solaranlage kombiniert wird. Alle gängigen Heizsysteme sind dafür geeignet.
Amortisation nach etwa 20 Jahren

Angesichts steigender Energiekosten für Erdöl und Gas nimmt die Bedeutung von Solaranlagen und das mit ihnen verbundene Sparpotenzial stetig zu, denn die Solarenergie selbst ist natürlich kostenlos. Wenn die Rahmenbedingungen passen, lässt sich eine Solaranlage – egal ob Sie heute Heizöl, Gas oder sonstige Energieträger nutzen –wirtschaftlich betreiben: Wenn man – ausgehend von einem 4-Personen-Haushalt – die Investitionskosten einer durchschnittlichen Anlage (rund 5.000 Euro für eine Solanlage zur Warmwasserbereitung, rund 9.000 Euro mit zusätzlicher Heizungsunterstützung abzüglich Förderzuschuss) mit der Ersparnis an Brennstoff verrechnet, dann amortisiert sich eine solche Anlage nach gut 20 Jahren. Steigen die Brennstoffkosten jährlich um 5 bis 7 Prozent, dann hat sich die Anlage bereits nach weniger als 20 Jahren selbst finanziert. Bei größeren Anlagen – etwa für Doppel- oder Mehrfamilienhäuser – gar noch schneller. Das gilt für ältere Häuser ebenso wie für Neubauten.
Beratung bei der Verbraucherzentrale

Die Link öffnet in neuem FensterEnergieberatung der Verbraucherzentrale prüft, ob der Einsatz einer Solaranlage in Ihrem Haus sinnvoll ist, empfiehlt Ihnen gegebenenfalls Art und Größe der Anlage und gibt Tipps zur optimalen Einbindung in die vorhandene Heizungsanlage. Darüber hinaus schätzen wir die Kosten einer Solaranlage und geben Hinweise, ob Sie hierfür öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen und wo diese beantragt werden können.

(Quelle: http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/UNIQ131652633507072/link888411A.html)

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