Umfrage zu individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL)

Welche Angebote erhalten gesetzlich Krankenversicherte in Arztpraxen.

Für individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) bezahlen gesetzlich Krankenversicherte rund 1,5 Milliarden im Jahr aus eigener Tasche. Wir möchten durch eine Online-Befragung erfahren, was Ärzte offerieren und Patienten nachfragen, wie über die Kosten informiert wird und ob das jeweilige Angebot in eine schriftliche Vereinbarung mündet.

Ob Thrombose-Check, Messung des Augeninnendrucks zur Glaukom-Früherkennung, Krebsvorsorge Plus oder Eigenbluttherapie – immer häufiger werben Ärzte in ihrer Praxis für individuelle Gesundheitsleistungen. Diese Leistungen – kurz IGeL – gehören nicht zum Katalog der gesetzlichen Krankenkassen; die Patienten müssen sie aus eigener Tasche zahlen. Das Angebot an solchen zusätzlichen Vorsorge-, Früherkennungs- und alternativen Behandlungsmethoden ist enorm. Doch Patienten können das, was ihnen oft bereits im Wartezimmer in Hochglanz-Broschüren oder per Bildschirm offeriert wird, kaum beurteilen.

Der therapeutische Nutzen der Angebote ist meist zweifelhaft. Trotzdem geben gesetzlich Krankenversicherte rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für IGeL aus. Dabei begegnen sie dem kaufmännisch bewussten Arzt nicht auf Augenhöhe. Denn sie können nicht beurteilen, ob die angebotene Leistung eher ihrer Gesundheit oder dem Konto des Arztes dient. Auch hält bislang weniger als die Hälfte der Patienten eine schriftliche Vereinbarung über zusätzliche Privatleistungen in der Hand. Für jede siebte Sonderbehandlung gibt’s nicht einmal eine Rechnung.

Um den Umgang mit den medizinischen Extras transparenter zu machen und zu verbessern suchen nun 14 Verbraucherzentralen Erfahrungen von Betroffenen mit Angeboten aus der Arztpraxis. Mit Hilfe einer Online-Befragung wollen wir prüfen, wie die geltende Rechtslage von den Ärzten eingehalten wird und an welchen Stellen nachgebessert werden sollte, um die Rechte der Patienten zu stärken. Anhand von 13 Fragen soll unter anderem ermittelt werden, welche Zusatzleistungen Ärzte offerieren und welche Patienten nachfragen, wie über die Kosten der IGeL-Leistungen informiert wird und ob das jeweilige Angebot in eine schriftliche Vereinbarung mündet.

Wenn Sie gesetzlich krankenversichert sind und in den letzten 12 Monaten IGeL-Leistungen in Anspruch genommen haben, beteiligen Sie sich an unserer Umfrage. Uns interessieren Ihre Erfahrungen. Sollten Sie bereits mehrere der medizinischen Extras in Anspruch genommen haben, machen Sie bitte nur Angaben zur letzten Leistung.

Ermöglicht wird die Befragung durch eine Projektförderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Quelle

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